Zur Unterscheidung der vielen Katharinen trägt diese den Beinamen: 'von Alexandrien'. Ihre Attribute sind ein Schwert und ein Rad. Dass sie eine Heilige aus Ägypten ist, erkennt auch der Laie an der Sphinx und dem Obelisken, die ihr beigestellt sind - eine Besonderheit, denn es kommt selten vor, dass auf die Herkunft der Heiligen verwiesen wird. Offensichtlich wurde hier aber eine Neuschöpfung angestrebt. Und das ist Anfang des 20. Jahrhunderts wohl ganz 'en vogue', als das 'Dritte Rokoko' in Mode kam. Die ungefasste Oberfläche der Heiligenfigur passte sich zudem dem Einrichtungsstil der Zeit harmonisch ein.

Die Heilige Katharina von Alexandrien gehört zu den bekanntesten katholischen Heiligen, sie zählt zu den vierzehn Nothelferinnen. Sie gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und bei Sprachschwierigkeiten. In der Legende hat sie sich durch ihre Rhetorik und ihr Argumentationstalent gegenüber dem Cäsaren Maximinus, 300 nach Christus, hervorgetan.

Dem Martyrium ist sie dennoch nicht entgangen. Die Leidenswerkzeuge, das Schwert und das zerborstene Rad zu ihren Füßen, weisen auf die Art ihres Martyriums hin: zuerst sollte Katharina von Alexandrien gerädert werden, dann aber wurde sie enthauptet. Die beigefügte Palme gilt generell als Zeichen des Martyriums, das durchlitten werden muss, bevor Christus selbst den Märtyrer oder die Märtyrerin ins Himmelreich führt.