Im Rest des Kirchenjahres schaute die Gemeinde wohl auf seine geschlossene Seite: den Heiligen Johannes mit einem Lamm und den Heiligen Petrus mit Hirtenstab im Spitzbogenfeld. Über ihnen wird die Botschaft des Miniaturaltars verkündet: "Heiligstes Herz-Jesu". Bei geöffneten Türen breitet Gott, begleitet vom Heiligen Geist in Form einer Taube, seine Arme aus. Unter ihm steht - mit flammendem Herzen - ein vollbärtiger Jesus: der "König und Mittelpunkt aller Herzen".

Herz-Jesu-Bruderschaften gehen zwar aufs Mittelalter zurück, haben aber wieder einen großen Zulauf im 19. Jahrhundert. Auf diesem Diptychon betet ein Elternpaar mit seinen Kindern zum Gnadenstuhl. An ihrer Kleidung und den Frisuren sind sie eindeutig ins 20. Jahrhundert zu datieren. Das Christkönigsfest, 1925 eingeführt, war in den Zwanziger Jahren ein Signal der Christen an die Nationalsozialisten, um zu zeigen, wen sie als ihren wahren Herrscher anerkannten.