Ein sehr qualitätvolles und gut restauriertes Bildnis der Maria lactans. Die verwendeten Farben lassen den Schluss zu, dass es in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Augsburger Raum entstanden ist. Ursprünglich soll es aus einem Zisterzienserkloster in Aldersbach stammen. In diesen Umkreis passt das Motiv sehr gut, da auch die Lactatio des Zisterziensers Bernhard von Clairvaux, die Nährung des Heiligen aus der Brust der Maria, oft dargestellt wurde.

Theologisch bildet die Lactatio im Mittelalter eine Parallele zu Christus aus dessen offener Seite Blut fließt. Blut und Milch sollte durch solche Darstellungen auch den armen Seelen zugänglich gemacht werden. Daher war Marienmilch im Mittelalter im Gegensatz zu nachfolgenden Zeiten nicht etwas zum Verstecken, sondern zum Vorzeigen.