Diese Krippe aus Terrakotta, also aus gebranntem Ton, wurde aus einem Stück geformt und gebrannt: allein dies ist eine technische und handwerkliche Hochleistung. Dargestellt ist eine Weihnachtsszene mit dem Neugeborenen: Maria und Josef neigen sich demütig über ihr Kind, den Jesusknaben, und betrachten ihn liebevoll, wie er in einer mit Ähren ausgepolsterten Krippe liegt.

Im Gegensatz zu Krippen aus dem deutschsprachigen Raum ist die angedeutete Landschaft mit Laub, Ästen und Baumstämmen am Boden typisch für Weihnachtsdarstellungen in Regionen der iberischen Halbinsel. Auch die reiche Bemalung spricht für Portugal als Entstehungsort. Diese durch ihren Naturalismus und die meisterliche Bemalung ausgezeichnete Krippe könnte von Alessandro Giustini (1715 bis 1799) oder dessen Umkreis stammen. Giusti war ein römischer Künstler, der Mitte des 18. Jahrhunderts nach Portugal ausgewandert und sich dort als Bildhauer und Leiter einer Werkstatt für Tonfiguren und Krippen einen Namen gemacht hat.