Perlanhänger Mit Öse und Nadel allzeit bereit
Ob am Nachmittag oder abends: mit diesem Perlanhänger, der um 1875 gefertigt wurde und auch als Brosche diente, war man für Feste aller Art gerüstet.
Da es im ausgehenden 19. Jahrhundert als unschicklich galt, schon nachmittags ein Collier zu tragen, erfand man den Mehrzweckschmuck: mit Hilfe einer Nadel verwandelte sich dieser üppige Perlanhänger kurzerhand in eine Brosche. Erst am Abend war es erlaubt, einen solchen Schmuck im Dekolleté zu zeigen, also als Collier zu tragen. Durch seine breite Öse konnte ein zur Kleidung farblich passendes Band gezogen werden.
Dieses schmückende Vielzweckobjekt ist aus Rotgold mit Brillanten in Krappenfassungen gefertigt. Einen funkelnden Akzent setzt die große Rosette mit Diamanten und weißen Perlen. Wahrscheinlich war dieser Schmuck ursprünglich Teil einer Parüre, also einer Schmuckgarnitur bestehend aus Collier, Ohrringen und einem Armband. Leider werden solche Parüren oft über die Generationen hinweg aufgeteilt und gehen so als Ensemble verloren.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 2.000 bis 3.000 Euro
- Datierung: zwischen 1870 und 1880
- Herkunft: Deutschland
- Sendung vom 8. Dezember 2012