Jugendstil-Service Nicht nur für alten Adel
Dieses hochkarätige Jugendstilservice aus der Silberschmiede der Frankfurter Manufaktur 'Lazarus Posen Witwe' galt wohl schon in seiner Entstehungszeit zwischen 1901 und 1906 als Statussymbol.
Die Wurzeln solch prächtiger Service liegen im 19. Jahrhundert, vor allem nach 1871, der Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Mit dem wachsendem Reichtum der Deutschen wurden auch ihre Tafeln reicher gedeckt. Die wohlhabende Bürgersfrau holte sich mit solch kombinierten Servicen aristokratischen Glanz ins Haus.
Dieses Service mit passendem Tablett zeigt in seiner Ornamentik vollendeten Jugendstil. Neben europäischen Großstädten wie Paris, Brüssel oder Wien war auch das hessische Darmstadt nahe Frankfurt, genauer die Mathildenhöhe, ein Zentrum des Jugendstils.
Gestempelt ist das Service aus Sterlingsilber mit der Marke "Posen". In diesem Falle ist aber nicht die polnische - damals noch deutsche – Stadt gemeint, sondern die Frankfurter Manufaktur des jüdischen Silberherstellers 'Lazarus Posen Witwe'. Die Firma gehörte um 1900 zu den bedeutendsten deutschen Silbermanufakturen und wurde 1903 Hoflieferant.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 3.500 bis 4.000 Euro
- Datierung: zwischen 1901 und 1906
- Herkunft: Frankfurt am Main
- Sendung vom 15. September 2012