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Tafelleuchter Lichterglanz im Kranz

Mit diesen Leuchtern von dem Augsburger Silberschmied Johann Christian Neuß konnte ein Gastgeber schon Ende des 18. Jahrhunderts jeden Gast verzücken.

Stand: 09.05.2012 | Archiv

Tafelleuchter: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Rechts das Glas, links einen Tafelleuchter - so sah bei festlichen Essen das Gedeck für jeden Gast aus. Es muss sehr schön gewesen sein: ein Kranz von Lichtern auf dem ganzen Tisch, das erfreute die adlige, vornehme Tischgesellschaft am Ausgang der Epoche von Ludwig XVI. Ein Gast – ein Leuchter, so sollte es sein, und deshalb wurden diese Tafelleuchter schon im 18. Jahrhundert in recht hoher Stückzahl produziert.

Diese Kerzenleuchter von Neuß entsprechen dem Augsburger Typus: unten die rechteckige Form mit ansteigendem Fuß, geschmückt mit Lanzettblättern und einem umlaufenden Lorbeerkranz. Oben sind sie mit 'aufgehängten' Stoffgirlanden dekoriert und laufen in einer breiten, das Dekor der Lanzettblätter wieder aufgreifenden Tülle aus.

Drei Punzen verraten ihre Herkunft: neben der Augsburger Stadtmarke ist die Jahreszahl 1791-1793 eingeprägt. Und an der Meistermarke schließlich ist zu erkennen, wer diese Leuchter geschaffen hat: Johann Christian Neuß, der ab 1766 den Meistertitel als Silberschmied tragen durfte.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.800 bis 3.000 Euro
  • Herkunft: Augsburg
  • Datierung: 1791-1793
  • Sendung vom 12. Mai 2012

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