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Gussmadonna Massen-Ware

Diese schöne, schlanke Madonna erscheint zunächst wie eine aus Holz geschnitzte Figur des frühen 15. Jahrhunderts, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen aber als ein Produkt des 20. Jahrhunderts.

Stand: 14.12.2013 | Archiv

Gussmadonna: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Vom Stil her wäre diese elegante Madonnenfigur, umhüllt von einem, in große Schüsselfalten gelegten Gewand, der Hohen Spätgotik zuzuordnen. Diese kunstgeschichtlich zwischen 1390 und 1430 eingegrenzte Periode brachte den 'Schönen Stil' hervor, auch ‚Weicher Stil' genannt.

Untypisch für diese Zeit ist allerdings die Haltung des Jesusknaben: Er steht nicht, er sitzt auf dem Arm seiner Mutter. Die Birne, die beide in der Hand halten, ist ein mittelalterliches Liebessymbol, das bei Madonnenfiguren aber erst im späten 15. Jahrhundert auftaucht.

Auch Fassung und Farbgebung deuten darauf hin, dass diese Figur nicht aus dem frühen 15. Jahrhundert stammen kann. Umgedreht zeigt sie am Boden eine stark beanspruchte Holz-Maserung. Bei näherer Betrachtung durch den Fachmann ist zu erkennen, dass es sich aber nur um einen Holzabdruck in einer Modelliermasse des 20. Jahrhunderts handelt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 100 Euro
  • Datierung: 20. Jahrhundert
  • Sendung vom 14. Dezember 2013

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