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Christus am Ölberg Ein Relief von allererster Güte

Dieses 'Letzte Gebet Christi am Ölberg' wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von einem oberrheinischen Bildhauer geschaffen, einem großen Meister seines Fachs.

Stand: 05.04.2012 | Archiv

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Leider ist der Name dieses Künstlers nicht überliefert. Aber sein Werk, dieses Relief von Christus im Kreise seiner schlafenden Jünger, die ihn in seiner schwersten Stunde im Stich gelassen haben, ist umso sprechender.

Mittels der Bedeutungsperspektive erscheint Christus größer als die Jünger, denn er ist die Hauptperson der Szene. Es ist die bekannte Bibelstelle, als Christus auf Knien seinen himmlischen Vater bittet, den Kelch des Todes an ihm vorbeiziehen zu lassen. Der Kelch und der Felsvorsprung, auf dem Gras sprießt, der Felsen, auf dem eine Moosdecke wächst, das alles ist zwar stilisiert, aber dennoch plastisch und naturalistisch dargestellt. Dieses, in der Darstellung von Mimik und Details, so großartige Relief war wohl ehemals farbig gefasst. Das lassen die horizontalen Wurmfraßgänge an der Oberfläche vermuten.

Vielleicht diente es als Teil eines Flügelschreines oder eines Hausaltars dazu, die Gläubigen des Hauses an ihre eigene Endlichkeit zu erinnern und in ihrer Todesstunde zu trösten: denn selbst Jesus, der Gottessohn, hat ihr menschliches Leid am eigenen Leib erfahren und mit ihnen geteilt. Die ausladenden Maße des Reliefs legen aber nahe, dass es zu einem größeren Altar – wahrscheinlich in einer Kapelle oder Kirche - gehörte, wo es zusammen mit anderen Passionsreliefs ständig sichtbar aufgestellt war.

Fakten:

  • Wert: 30.000 bis 40.000 Euro
  • Herkunft: Oberrhein
  • Datierung: um 1510
  • Sendung vom 7. April 2012

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