Strahlenkranzmadonna Die neue Eva
Als triumphale Siegerin über die Sünden der Welt wurde diese fränkische Madonna um 1730 von einem Bildhauer im Raum Würzburg dargestellt.
Die Skulptur stellt Maria mit dem Jesuskind auf ihrem Arm als äußerst vitale und bewegte Figurengruppe dar. Sowohl die Gesichter von Mutter und Sohn, als auch ihre Körper sind wie vom Blitz der Erkenntnis durchfahren. Die Körper zeichnen sich durch die Gewänder ab und die Gesichter der beiden wenden sich dem Betrachter in ausdrucksvoller, lebendiger Mimik zu.
Das Jesuskind trägt eine große Weltkugel. Die Muttergottes steht auf einer Erdkugel, die vom Symbol der Sünde umschlungen ist: der Schlange mit dem Apfel der Versuchung im Maul. Triumphierend erhebt sich darüber die Madonna, mit ihrem rechten Fuß auf eine Mondsichel tretend. So verschmilzt hier der Typus der Mondsichelmadonna mit der der 'Immaculata', also der unbefleckten Jungfrau, die den Erlöser geboren hat, um die Sünde der Welt in die Hölle zu vertreiben.
Auch am Faltenwurf lässt sich die Datierung der Gruppe ablesen: es ist der Hochbarock, als sich in der Kunst die detailgenaue Darstellung des Irdischen kongenial mit der Spiritualität des Göttlichen verband.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 5.000 bis 7.000 Euro
- Datierung: um 1730
- Herkunft: Würzburg (oder Umgebung)
- Sendung vom 8. Dezember 2012