Denn wie bei allen Bilderuhren wird auch hier eine Darstellung mit etwas Realem kombiniert. Der Kirchturm ist gemalt, die Uhr aber echt: ausgestattet mit einem Repetitions-Schlagwerk und einer Spieluhr für zwei Melodien. Eine typische Arbeit aus Österreich oder dem süddeutschen Alpenland. Der Rahmen der Bilderuhr mit seiner zitronengoldenen Fassung verweist den Zeitpunkt ihrer Entstehung ins Empire, also in die Jahre vor 1830.

Normalerweise zeigen solche Bilderuhren romantische Landschaften oder idyllische Genreszenen. Die Motive dieser Bilderuhr - der fast dokumentarisch genau wiedergegebene Kirchturm (vielleicht Teil eines Konvents), der etwas ruinöse Zaun und die wenig spektakuläre Landschaft - sind so realistisch dargestellt, dass der gezeigte Ort vielleicht mit Hilfe der Zuschauer sogar noch identifiziert werden kann.