Bilderuhr Wien Klingender Stephansdom
Eine lebendige Panorama-Ansicht von Wien vermittelt diese Bilderuhr aus der Zeit zwischen 1830 und 1834, die auch noch den Turm des Stephansdom durch ein Musikuhrwerk zum Klingen bringen kann.
An den flanierenden Bürgern im Vordergrund ist dieses Bild gut zu datieren: ihre Kleidung entspricht der Mode um 1830. Das Bild erzählt lauter kleine Geschichten aus dem Wiener Alltagsleben jener Zeit: ein elegantes Ehepaar dreht unter dem sehnsüchtigen Blick eines einzelnen Mannes seine Runden, eine Händlerin hebt schwer an ihrer Kraxe voller Brotlaibe, ein Kutscher muss einen 'Schwertransport' von Fässern manövrieren. Diese Miniaturgestalten erinnern an die Arbeiten des Wieners Balthasar Wigand, der seine winzigen Gouachen und Aquarelle auf Papier, Elfenbein und sogar auf kleine Objekte wie Schatullen gemalt hat.
Alle Alleen dieses Ölbildes führen auf ein Tor zu: das Äußere Burgtor, das 1829 erbaut wurde – vielleicht der Anlass zu diesem Bild, das kurz danach entstand. Dahinter liegt der Burggarten, heute Volksgarten, mit dem Theseustempel. Von links nach rechts sind außerdem zu sehen: die Minoritenkirche, die Bibliothek und das Palais des Herzogs von Sachsen-Teschen. Alles wird überragt vom großen Turm des Stephansdoms. In ihm ist das Uhrwerk mit einem großen Zifferblatt eingebaut, das dieses Bild zur Bilderuhr macht. Ein Spieluhrwerk bringt den Dom, das Wahrzeichen Wiens, zum Klingen.
Recherchen nach der Beratung haben ergeben, dass es sich hier um einen Wiener Maler namens Pigler handeln könnte. Er stammt aus dem Umkreis des bedeutendsten Wiener Bilderuhr-Malers Carl Ludwig Hofmeister (1790 bis 1843).
Fakten:
- Geschätzter Wert: 15.000 bis 20.000 Euro
- Datierung: zwischen 1830 und 1834
- Herkunft: Wien
- Sendung vom 21. September 2013