Telleruhr Getrieben und punziert
Schon nicht mehr rund wie in der Urform, sondern als Rokokokartusche ist diese oberbayerische Telleruhr gestaltet. Ihr zinnernes Ziffernblatt stammt möglicherweise erst aus dem 19. Jahrhundert.
Denn die namensgebende Urform solcher Wanduhren ist rund wie ein Teller. Doch diese Telleruhr folgt der Mode des Rokoko, also einem Stil zwischen 1735 und 1780. In Oberbayern reichte dieser Kunststil sogar bis ins 19. Jahrhundert hinein. Die bewegten Rocaillen und der fledermausartige Rand der Uhr sind typische Kennzeichen des Rokoko.
Das stark angelaufene Silber ihres Rahmens sollte von einem Fachmann gesäubert werden – dann bekäme diese reich ornamentierte Uhr wieder die optische Leichtigkeit des Rokoko zurück. Bei der Säuberung ist Vorsicht geboten, da die Uhr nur versilbert ist und an manchen Stellen bereits die darunter liegende Kupferplatte durchscheint. Das ursprünglich wohl auch versilberte Ziffernblatt wurde möglicherweise im 19. Jahrhundert durch dieses aus Zinn ersetzt.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 3.000 Euro
- Datierung: 18. /19. Jahrhundert
- Herkunft: Oberbayern
- Sendung vom 23. Februar 2013