Lebenslinien - Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel - ganz normal, was sonst
"Es kommt alles, wie‘s kommt“ ist Andreas Giebels Lebensmotto. Dass er es einmal als Autodidakt auf die Bühne und gar zu großer Beliebtheit bringen wird, ahnt der Sohn eines Arztes und einer Arzthelferin nicht. Veränderungen begleiten Andreas Giebel nicht nur beruflich. Mit drei Frauen hat er vier Töchter. Für ihn sind sie eine ganz normale Familie.
Zusammen mit zwei Brüdern wächst Andreas Giebel in München-Großhadern auf. Heute bewohnt er das Elternhaus mit seiner dritten Frau. Obwohl sein Vater wenig an ihn glaubt und Sätze wie "Das verstehst du eh‘ nicht“ an der Tagesordnung sind, ist Andreas vom ihm stark geprägt.
Filminfo
Originalitel: Andreas Giebel - ganz normal, was sonst (D, 2018)
Regie: Birgit Deiterding
Redaktion: Sonja Hachenberger
Länge: 43 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo
Der Vater war es, der im Garten ein „Häusl“ baut und dort kleine Theaterstücke inszeniert. Noch bevor es Andreas als Kabarettist auf die Bühne schafft, stirbt der Vater plötzlich an einem Herzinfarkt.
Kurz zuvor bekommt Andreas mit gerade mal Anfang 20 seine erste Tochter. Zu dieser Zeit verdient er sein Geld als Lagerist und Dekorateur, bis er eine Hausmeisterstelle antreten kann.
In den kommenden Jahren bekommt Andreas mit drei Frauen vier Töchter. Es entsteht eine bunt zusammengewürfelte Patchwork-Familie.
1986 wagt Andreas Giebel trotz seiner großen Familie, die er zu versorgen hat, einen großen Schritt und macht das Kabarett zu seinem Hauptberuf. Fortan pendelt er zwischen zwei Welten: Bühne und Familie. Trotz seines anstrengenden Berufes ist er stets bemüht, allen vier Töchtern ein fürsorglicher Vater zu sein und die Familie zusammenzuhalten. Eine große Herausforderung für alle Beteiligten.
Autorenstatement von Birgit Deiterding
Wie war ihre erste Begegnung mit Andreas?
Ich habe Andreas zum ersten Mal in einem kleinen Café getroffen. Auf Anhieb mochte ich seine herzliche und bodenständige Art. Während wir plauderten, rief seine jüngste Tochter Sarah an. Sie besuchte uns spontan im Café. Ich fand es sehr schön, Andreas schon beim ersten Treffen als Vater zu erleben. Ich wurde neugierig und beschloss, einen Film über ihn und seine vier Töchter zu machen.
Was ist Andreas Lebensmotto?
„Willst Du Gott zum Lachen bringen, erzähle ihm von deinen Plänen.“ – ein Lieblingsspruch von Andreas. Andreas ist ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebt. Er plant nicht, sondern lässt die Dinge auf sich zu kommen und versucht das Beste daraus zu machen. Er war schon immer ein Freund von guten Geschichten. Und gute Geschichten beinhalten Humor, Freude und Trauer. Das gehört dazu.
Was hat Sie an der Familiengeschichte von Andreas besonders beeindruckt?
Ich fand es sehr schön zu beobachten, wie eng Andreas Verhältnis zu allen vier Töchtern ist. Es ist nicht selten, dass Patchwork-Familien wieder auseinanderbrechen. Doch Andreas hat es geschafft, trotz aller Turbulenzen, die Familie zusammenzuhalten. Er ist vor seiner Verantwortung als Vater nicht davongelaufen und blieb allen Töchtern ein liebevoller und fürsorglicher Vater.