Lebenslinien - Moderatorin mit Magersucht und Burnout Caro Matzko – Trauriges Mädchen, witzige Frau
Wer die schlagfertige "Barfrau“ bei „Ringlstetter“ im BR kennt, ahnt nicht, dass sie sich oft zwischen ihren hohen Ansprüchen zerreißt. Schon als Kind lernt Caro Matzko, dass sie immer etwas leisten muss, um geliebt zu werden. Als junges Mädchen kommt sie mit akuter Magersucht mehrfach in die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Caro wird 1979 in Ulm geboren und wächst mit einem zehn Jahre älteren Bruder auf. Als dieser das Haus verlässt, fühlt sich Caro oft einsam. Die Aufmerksamkeit ihrer Eltern bekommt sie durch gute Leistungen in der Schule, durch Klavierspielen und Malerei.
Filminfo
Originalitel: Caro Matzko – Trauriges Mädchen, witzige Frau (D, 2023)
Regie: Maike Conway
Redaktion: Sonja Hachenberger
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo
Mit Beginn der Pubertät fängt sie an, ihr Essen zu kontrollieren, hungert sich fast zu Tode. Nach mehreren Klinikaufenthalten gelingt es Caro wieder im Alltag zu bestehen. Eine gute Zeit beginnt.
Schon während ihres Studiums fängt sie als Moderatorin beim „Zündunk“ an, reist knapp zehn Jahre lang mit ihrem Kollegen Gunnar für arte im Wissensmobil für X:enius durch die Welt. 2013 wird sie Mutter einer Tochter. Ihr Mann und sie kümmern sich beide um das Kind.
Als Caro die Rolle der "Barfrau“ bei "Ringlstetter“ bekommt, hofft sie, dass sich von nun an Familie und Arbeit gut verbinden lassen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Sie erleidet einen Burnout. In einer Therapie stellt sich Caro ihrer Vergangenheit und begreift, dass ihre eigene emotionale Stabilität eng mit der Geschichte ihres Vaters verknüpft ist, der als Zehnjähriger aus Ostpreußen geflohen ist.
Sie beschließt, sich mit ihrer Magersucht auseinanderzusetzen und schreibt zusammen mit einer Kollegin das Buch „Size Egal“, in dem beide über ihre Essstörungen berichten und dabei auch gängige Schönheitsideale in Frage stellen. Jenseits ihrer eigenen Bewältigungsstrategien geht es Caro heute vor allem darum, ihrer Tochter ein gutes Vorbild zu sein und sie gestärkt ins Leben zu schicken.