150 Jahre Max und Moritz Unsterbliche Lausbubengeschichten
"Ach, was muss man oft von bösen / Kindern hören oder lesen! / Wie zum Beispiel hier von diesen, / Welche Max und Moritz hießen." Vor 150 Jahren erschien die Bildergeschichte "Max und Moritz" von Wilhelm Busch. Was für Streiche würden die wohl heute aushecken?
Witwe Bolte, Schneider Böck, Lehrer Lämpel, Onkel Fritze, Meister Bäcker - sie alle hatten die bösartigen Streiche von Max und Moritz zu erdulden. Die beiden haben ihre Umgebung tyrannisiert. Erzählt wird das als Bildgeschichte mit Text, einer Technik, die dem Medium Comic schon ziemlich nahe kommt.
Was Wilhelm Busch da gemacht habe, sei eine erste Art des sequenzierten Erzählens, also des Erzählens in mehreren Bildern nacheinander, sagt Comiczeichner Flix, der insbesondere auch die dynamische Zeichenart von Busch hervorhebt.
Max und Moritz seien Übeltäter, sagt Flix, es gehe einem mit ihnen so, wie etwa in den gegenwärtigen Fernsehserien "Breaking Bad" und "Game of Thrones", dass man mit dem Bösewicht als Helden mitfiebere und hoffe, dass es gut ausgehe, obwohl er Untaten vollbringt.
Flix mutmaßt, dass Wilhelm Busch seine Lausbuben heute den modernen Spießern auf den Leib rücken lassen würde, also etwa zufrieden-satten SUV-Fahrern und den Hipstern in den Cafés.
Sechs Mal kommen Max und Moritz davon. Erst beim siebten und letzten Streich sind sie die Leidtragenden. Bauer Mecke und Meister Müller drehen den Spieß um - am Ende sind Max und Moritz Schrot und Hühnerfutter. Kein Happy End für die Lausbuben. Aber es sieht alles danach aus, dass sie doch unsterblich sind, wir kennen sie noch heute!