Alles andere als öde Sozialstadt Kulmbach
Kulmbach gehört zu den Gebieten in Bayern, deren Bevölkerung laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik bis 2034 am meisten abnimmt.
Nach den Landkreisen Wunsiedel, Kronach, Hof und Tirschenreuth schrumpft die Bevölkerung im Landkreis Kulmbach in den nächsten 20 Jahren um über zehn Prozent. Und der Altersdurchschnitt steigt. Auf einen Einwohner zwischen 20 und 30 Jahre kommen dann rund drei 60-plus-Senioren.
Neue Ideen
Die Menschen in Kulmbach stellen sich dieser Situation. Mehrgenerationenhäuser wie das der Arbeiterwohlfahrt in Mainleus oder der Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung in der Kreisstadt bieten den Senioren viele interessante Angebote. Von Gymnastikkursen über Schreiner- und Malerwerkstätten bis hin zu kulturellen Ausflügen - die aktiven Rentner stehen in der Region im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Dazu gehört auch, dass die rüstigen Senioren mal dort mit anpacken, wo den Jüngeren schlichtweg die Zeit fehlt. So haben die Hobbyschreiner des Familientreffs den jungen Besuchern z. B. einen eigenen Holzspielplatz gebaut.
Jugendliche im Fokus
Doch die Gemeinden der Region verlieren auch die Jugendlichen nicht aus dem Fokus. Ein von Staatsministerin Melanie Huml prämiertes Beispiel ist die "Zukunftswerkstatt Kulmbach". Die Idee: Junge Menschen sollen sich aktiv an der Gestaltung ihres Heimatsortes beteiligen. Kreisjugendpfleger Jürgen Ziegler organisiert dazu Workshops, in denen Jugendliche ihre Ideen und Wünsche, aber auch Sorgen und Nöte zusammentragen.
Mit der so entstandenen Liste ihrer Verbesserungsvorschläge gehen sie dann zu ihren Bürgermeistern. Im oberfränkischen Stadtsteinach hat das bereits bestens funktioniert. Dort ist das erste Projekt der Zukunftswerkstatt realisiert worden: Der marode Skaterpark wurde saniert. Das kommunale Miteinander von Jung und Alt hat alle Beteiligten so überzeugt, dass sich dort ein ständiges Jugendparlament gegründet hat.
Soziale Projekte für Menschen mit Behinderung
Ein weiterer großer Baustein der Sozialstadt Kulmbach ist die Adalbert-Raps-Stiftung. Seit rund 40 Jahren unterstützt sie soziale Projekte finanziell. Die ortsansässige Stiftung reicht Menschen aus ganz Oberfranken die Hand, die Unterstützung benötigen - sei es im Bereich der Senioren- oder Jugendarbeit oder in anderen sozialen Bedarfslagen. So können z. B. Menschen mit Behinderung wie Steffen Blau mittels der Finanzspritze kostenlose Computerkurse bei den Elftklässlern der Fachoberschule für Sozialwesen in Kulmbach belegen.
Neben solchen wichtigen finanziellen Förderern sind es aber auch hier in der Region Kulmbach vor allem die vielen Freiwilligen, die das soziale Miteinander mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit erst ermöglichen.
Ansprechpartner, Links und Internetadressen:
Zukunftswerkstatt Kulmbach
Landkreisjugendarbeit und Kreisjugendring Kulmbach
Jürgen Ziegler
Konrad-Adenauer-Straße 5
95329 Kulmbach
Kreisjugendarbeit Kulmbach: 09221/707222
http://www.kjr-ku.de/jugendarbeit/fur-gemeinden/zukunftswerkstatt/
Future Online School Projekt der Adalbert-Raps-Stiftung
Adalbert-Raps-Straße 1
95326 Kulmbach
09221/807-0
info@raps-stiftung.de
http://www.raps-stiftung.de/engagement/soziale-projekte/future-online-social-school-project.html
Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung
Negeleinstraße 5
Telefon 09221/80 11 8 - 20 (Café)
http://www.gummi-stiftung.de/familientreff/familientreff/
Mehrgenerationenhaus - AWO Bürgerzentrum Mainleus
Mühlstr. 3
95336 Mainleus
www.mehrgenerationenhaeuser.de/mainleus