Porträt Michaela May
Sie ist Kriminalhauptkommissarin Jo Obermaier. Seit 2001 spielt Michaela May die mütterliche, aber streitbare Kollegin von Jürgen Tauber im BR-Polizeiruf 110. Für diese Rolle wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
Ihre hervorstechendste Charaktereigenschaft: Sie hat alles gleich im Griff - oder versucht es zumindest. Es ist nicht nur Jo Obermaiers Fulltimejob bei der Polizei, der sie ganz und gar ausfüllt, auch ihre Familie - ihr türkischer Mann Tarik Yilmaz, der eine Autowerkstatt besitzt, und ihre beiden Kinder, der kleine Kevin und die pubertierende Christine - brauchen ihre ganze Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt um ihre Familie verteidigen zu können, ist sie eine sehr gute Schützin geworden - eben "das Flintenweib von Untergiesing", wie Tauber sie trocken bezeichnet.
Doch Jo kontert in solchen Fällen schlagfertig: "Man muss sein wie eine Löwin, die ihre Jungen beschützt. Und im Zweifelsfall werden auch sie mein Junges sein, Herr Tauber".
Michaela May, am 18. März 1952 in München geboren, zählt zu den meistgefragten und beliebtesten Fernsehschauspielerinnen. Bereits als Kind und Teenager machte sie im Kino auf sich aufmerksam. Trotz der frühen Erfolge lernte Michaela May nach dem Abitur zunächst den Beruf der Kindergärtnerin. Parallel dazu kehrte sie aber immer wieder auf Leinwand und Bühne zurück.
Der Durchbruch beim Fernsehen
"Schauspielerei ist meine Passion", sagt Michaela May. Ihren Durchbruch im Fernsehen erlebte sie 1974 als Susi in Helmut Dietls legendärer BR-Serie "Münchner Geschichten". Der TV-Star Michaela May war geboren. Kultregisseur Helmut Dietl holte sie für "Monaco Franze", sie spielte bei "Meister Eder und sein Pumuckl" mit.
Franz Xaver Bogner gab ihr die Rolle der Marlene Weininger in "Irgendwie und Sowieso" und in "Zur Freiheit" war sie die Radl-Anne. In den Krimi-Reihen "Der Alte", "Derrick", "Ein Fall für Zwei" und im "Tatort" übernahm sie häufig Episoden-Hauptrollen.
Seit Januar 2001 ist Michaela May an der Seite von Edgar Selge als Kriminalhauptkommissarin Jo Obermaier beim Polizeiruf 110 des BR im Einsatz. Mitte der 1990er Jahre eroberte Michaela May sich das Charakterfach: "Ich will Frauen spielen, die kämpfen müssen", lautete ihr Credo. Im Kinoerfolg "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" (1997, Regie: Marc Rothemund) war sie auf der großen Leinwand zu sehen.
Neben ihrer intensiven Tätigkeit fürs Fernsehen blieb Michaela May stets der Bühne treu. Im Jahr 2000 feierte sie im Psychothriller "Gaslight" große Erfolge in der Komödie im Bayerischen Hof, München. Dort spielte sie auch 2004 in "Gefallene Engel" von Noël Coward.
Auszeichnungen
2004 wurden Michaela May und Edgar Selge in München zu Ehrenkommissaren der bayerischen Polizei ernannt, und 2006 erhielten beide für den Polizeiruf 110: "Der scharlachrote Engel" den Adolf Grimme Preis mit Gold.
Privat engagiert sich Michaela May seit Jahren für Kinder, die an der unheilbaren Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose leiden.
Filmografie (Auswahl):
2008 Alles, was recht ist
2004 Samba Bavaria
2003 Auch erben will gelernt sein
2001-08 Polizeiruf 110
1999 Liebe und weitere Katastrophen
1998 Kanadische Träume
1997 Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit
1997 Widows
1995 Lovers
1986-87 Zur Freiheit
1986 Kir Royal
1985-86 Irgendwie und Sowieso
1985 Meister Eder und sein Pumuckl
1981 Monaco Franze
1974 Münchner Geschichten
1965 Heidi
1965 Onkel Toms Hütte