Pflanzensammler aus der Rhön Dahlien
„Wenn ich aus dem Gefängnis komme, muss ich raus.“ sagt Peter Kirchner und geht in einen seiner Gärten am Ortsrand von Eußenhausen. Dort wachsen mehrere hundert Iris-, Pfingstrosen- und vor allem Dahlien-Sorten…
Schreiner, Justizvollzugsbeamter, Gärtner?
Seit 20 Jahren arbeitet der gelernte Schreiner als Justizvollzugsbeamter und seither gärtnert er. Und das viel intensiver als die meisten anderen Menschen. Angefangen hat alles mit dem Sammeln von Iris, kurze Zeit später folgten die Taglilien und Pfingstrosen. Nun fehlte aber eine Herbstblume. Und so begann der Hobbygärtner auch noch Dahlien zu sammeln. Zu Spitzenzeiten pflanzt er über 1000 Dahlienknollen in drei seiner zehn Gärten, die am Ortsrand rund um Eußenhausen verteilt liegen. Zuhause ist der Gärtner nie anzutreffen.
Von der Arbeit geht es direkt in den Garten, als Ausgleich für den Job. „Es ist einfach ein Ausgleich zum Beruf, man ist draußen in Freiheit und kann die Natur genießen“, sagt der Beamte. Doch Dahlien wachsen wie alle Pflanzen natürlich nicht von allein, täglich wird deshalb ausgeputzt, gestäbt und geschnitten. Für Besucher eine gute Gelegenheit sich Tipps vom Sammler zu holen, oder auch mal ein Stück einer Knolle. Denn die müssen jedes Jahr im Herbst gerodet werden. Da sich die Pflanzen gut vermehren, gibt der Gärtner gerne an andere etwas ab.
Körbe voller Blüten
Fast immer hat Peter Kirchner eine Schere in der Hand, wenn er in seinen Gärten unterwegs ist. Denn damit Dahlien gesund wachsen und keine Probleme mit Pilzkrankheiten bekommen, muss der Gärtner alles Verblühte regelmäßig ausschneiden. Ganze Körbe voller Blüten landen so auf dem Kompost. Eine zweite wichtige Arbeit im Herbst ist das Stäben. Viele Sorten wachsen über 150 Zentimeter hoch, kippen dann bei Wind und Sturm schnell um. Deshalb ist das Stäben das zweite aufwendige Unterfangen, dem sich der Gärtner Abend für Abend widmet. Fast jede seiner Sorten kennt er mit Namen und fast jede hat eine Geschichte…