Sortenerhalt im Klostergarten Efeukloster Roggenburg
Kloster Roggenburg kennt man auch als Efeukloster. Der Grund dafür ist ein Labyrinth, das mit mehr als 250 verschiedenen Efeuarten und -sorten bepflanzt ist. Erfahren sie hier mehr über den Garten und die Efeusammlung.
Klostergarten Roggenburg
Wie es sich für barocke Anlagen gehört, sind auch in Roggenburg Garten und Kloster stark aufeinander abgestimmt. Die Terrassengärten auf der Südseite sind nach historischem Vorbild im Stil des Barock angelegt: der Kräutergarten ist in 12 symmetrische Beete unterteilt und beherbergt 150 verschiedene Heilpflanzen, die jeweils entweder bedeutenden Persönlichkeiten der Medizin oder bestimmten Indikationen zugeordnet sind. Vom Kräutergarten gelangt man in den unteren Terrassengarten, der wiederum an eine kleine Streuobstwiese, den Konventfriedhof und den Meditationsgarten mit Efeulabyrinth anschließt. Der Meditationsgarten symbolisiert die klösterliche Spiritualität. Ein Raum für Ruhe, Besinnung und Einkehr.
Wie der Efeu nach Roggenburg kam
Angelegt wurde das Labyrinth 2016. Heute wachsen hier über 250 verschiedene Sorten, Arten und Auslesen. Denn das Labyrinth ist gleichzeitig eine lebende Sammlung. Mit der hat alles im Kloster Neuburg bei Heidelberg angefangen. Dort hat Bruder Ingobert Heieck 522 verschiedene Efeu zusammengetragen. Nach seinem Tod drohte diese Sammlung verloren zu gehen. Um das zu verhindern, wurde ein Teil davon ins Labyrinth in Roggenburg gepflanzt. In Zusammenarbeit mit den Firmen Dehner und Helix-Pflanzen nahm sich Pater Löschinger der Sammlung an.
Es galt, einen Ort zu finden, wo so viele Sorten wie möglich zu Schauzwecken aufgepflanzt werden können, aber auch möglichst viele der übrigen Sorten zu erhalten. So wächst 150 Kilometer entfernt in Kornwestheim in den Gewächshäusern der Firma Helix-Pflanzen noch mehr Efeu. Und der Betreib unterstützt das Kloster regelmäßig bei der Pflege. Die Gärtnerei ist bemüht, möglichst viele Sorten zu erhalten. Vor allem solche, die sich ohne große Probleme weiterkultivieren lassen.
Verjüngen
Damit die Pflanzen nicht vergreisen und die Sammlung nicht weiter schrumpft, werden alle Sorten regelmäßig über Stecklinge vermehrt. Die Stecklinge sind 1-zu-1 Klone der Mutterpflanze und tragen deshalb alle ihre Eigenschaften in sich. Da die meisten Efeusorten in den Blattachseln Luftwurzeln bilden, ist die Anwachsrate besonders hoch und der Nachschub sichergestellt. Bis die Pflanzen neue Wurzeln bilden, dauert es je nach Temperatur 2-3 Wochen.