Querbeet-Garten Bodenproben ziehen
Sabrina möchte heute herausfinden, wie es eigentlich um den Boden im Gewächshaus bestellt ist. Um die Nährstoffgehalte zu bestimmen, entnimmt sie eine Bodenprobe.
Wissen, was im Boden steckt
Regelmäßig durchgeführte Bodenproben mit anschließenden Analysen helfen dabei, den Nährstoffgehalt im Boden zu bestimmen, die Nährstoffzufuhr, also Düngung, hieran anzupassen und so schließlich die Bodengesundheit zu erhalten und optimales und gesundes Pflanzenwachstum zu erzielen.
Die Probe
Für die Nährstoffbestimmung zieht Sabrina 5 Proben an verschiedenen Stellen im Gewächshaus. Die oberen 5 cm Boden kratzt sie zur Seite, dann entnimmt sie aus einer Tiefe von 15 bis 40 cm Proben. Die einzelnen Proben vermischt sie und entfernt Steine und grobe organische Materialien.
Der Test
Im Handel findet man unterschiedliche Sets, um den Nährstoffgehalt des eigenen Gartenbodens zu bestimmen. In unserem Fall möchten wir die Gehalte an Stickstoff, Phosphor und Kalium bestimmen. Stickstoff ist wichtig für das Pflanzenwachstum, Phosphor fördert die Wurzelbildung, reguliert den Energiehaushalt und steuert Wachstumsprozesse. Kalium stärkt die Zellwände, macht die Pflanze widerstandsfähig gegen Krankheiten und erhöht die Winterhärte.
Für die Proben muss Sabrina den Boden erst in eine im Set mitgelieferte Lösung geben, gut schütteln und einige Minuten warten. Hat sich der Boden abgesetzt, gibt sie eine definierte Menge Flüssigkeit in Reagenzgläser und gibt entsprechend der gewünschten Analyse ein Pulver hinzu. Anhand der Verfärbung der Flüssigkeit kann Sabrina dann an einer Farbtafel ablesen, ob der Boden hoch, mittel oder wenig mit Kalium, Phosphor oder Stickstoff versorgt ist.
Düngen
Der Boden des Gewächshauses im Querbeet-Garten enthält ausreichend Kalium und Phosphor, allerdings nicht genug Stickstoff. Daher düngt Sabrina die Beete mit einem organischen Stickstoffdünger aus Haarmehl. Den Dünger muss Sabrina gut einarbeiten und anschließend den Boden gut wässern. Nur wenn organische Dünger guten Bodenschluss haben, können Mikroorganismen die Dünger umsetzen, so dass die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Zum Schluss erntet Sabrina noch Rukola, denn der beginnt bereits zu schießen, also zu blühen. Die Blätter, die Sabrina nicht in der Küche verarbeitet, bleiben als Mulch auf den Beeten liegen. Das schützt den Boden vor dem Austrocknen und die Regenwürmer haben ausreichend zu fressen.
Bodenproben einschicken
Wem das Analysieren des Bodens zu aufwändig ist, der kann die Bodenproben auch von einem Labor untersuchen lassen. Bodenproben kann man mit dem Spaten oder mit dem Bohrstock ziehen. Bohrstöcke kann man sich meist beim örtlichen Gartenbauverein ausleihen. Den Bohrstock spatentief in den Boden rammen, drehend herausziehen und überschüssigen Boden abstreifen. Den Boden aus dem Bohrschaft gibt man in einen Eimer. Insgesamt zieht man so 10-20 Einzelproben von einer bestimmten Fläche. Zum Beispiel aus dem Gemüsegarten, der Streuobstwiese, dem Rasen oder einer Staudenrabatte. Denn je nach Nutzungsart gelten andere Empfehlungen, was die optimale Versorgung mit Nährstoffen anbelangt. Die Proben entnimmt man aus der Mitte der Fläche und nicht von Wegen oder Rändern. Nach dem Ziehen vermischt man die Einzelproben miteinander. Dann geht es für den Boden ab in die Tüte. Ist er zu nass, sollte man ihn vorher etwas abtrocknen lassen. Als Richtmaß gilt: eine Handvoll Boden in die Faust nehmen und zusammendrücken. Tritt Wasser aus, ist der Boden zu feucht. Fürs Labor benötigt man ungefähr 500 Gramm Boden, das entspricht in etwa einem halben Liter. Eine gute Orientierungshilfe ist hier ein Gefrierbeutel, in dem man die Probe getrost verschicken kann.
Formalitäten
Stimmt der Restfeuchtegehalt, füllt man die Bodenprobe ab und beschriftet den Beutel mit Namen, Adresse, Datum der Probeentnahme und der Art der beprobten Fläche. Viele Labore bieten einen Vordruck zum Ausfüllen an, den man der Probe beifügt. Auf diesem werden zum einen die Angaben von der Tüte erneut eingetragen, zum anderen hat man dort die Möglichkeit, zu bestimmen, was mit dem Boden im Labor geschieht. Also welche Parameter geprüft werden sollen. Für Hobbygärtner bietet sich die Standarduntersuchung an. Dort werden pH-Wert, Kalkbedarf und die Versorgung mit den Hauptnährelementen Phosphor und Kalium ermittelt.
Internet-Tipps
Infos über Bodenproben von der Bayerischen Gartenakademie:
Adressliste von Bodenlaboren (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):