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Augen- und Insekten-Weide Frühlingsblüher im Kasten

Ende Februar - es ist eigentlich noch Winter. Aber in der Gärtnerei von Eva-Maria Herb und ihrem Vater Christian in Kempten im Allgäu blühen die Primeln schon prächtig. Die beiden ziehen sie, wie alle ihre Blütenpflanzen, die Frühjahrs- und Sommerblüher, aber auch Kräuter und Gemüse aus biologischem Saatgut auf.

Von: Jan Kerckhoff

Stand: 10.03.2023

Augen- und Insekten-Weide: Frühlingsblüher im Kasten

Für erste Kunden, die schon jetzt Blüten auf Balkon und Terrasse haben wollen, stellen die beiden ein Sortiment an Blütenpflanzen zusammen – eine Augenweide und eine Weide für Insekten. Aber auch ein Genuss für die Nase: „Die Primeln riechen wie Frühling“, freuen sich die beiden auf ihr Blüten-Arrangement.

Primeln, Hornveilchen, Goldlack und Narzissen

Zu den Primeln kommen auch Hornveilchen. Deren Blüten sind sogar essbar. Und ein weiterer Frühlingsblüher hat es Christian Herb besonders angetan, der allerdings momentan noch etwas unscheinbar wirkt: „Da habe ich einen Goldlack, der kommt etwas später zum Blühen. Aber dafür bis in den Juni. Und er ist super für Bienen und Schmetterlinge.“

Eva-Maria Herb wählt zudem noch Narzissen aus – sie sind, wie auch Goldlack und Primeln mehrjährig und können nach dem Verblühen in den Garten ausgepflanzt werden.

Torffreie Erde aus eigener Mischung

Vor dem Einpflanzen bereiten die beiden die Erde vor: Hauptbestandteil ist torffreie Erde aus Kompost. Hinzu mischen sie Holzfasern und Kokosfaser, aus den Schalen von Kokosnüssen. Als Dünger gibt Christian Herb noch Klee-Gras-Pellets hinzu: „Klee-Gras ist sozusagen die Dünger-Fabrik im eigenen Garten. Klee kann Stickstoff binden.“ Damit der nährstoffreiche Klee und Kompost nicht alle Nährstoffe auf einmal abgibt, sondern nach und nach, kommt noch eine kleine Handvoll Pflanzenkohle hinzu: „Pflanzenkohle nimmt die Nährstoffe wie ein Schwamm auf und gibt sie langsam wieder ab.“ Das alles mischt Christian Herb gut durch und füllt die Erde in einen Blumenkasten.

Mit einem Vlies gegen den letzten Frost

Die Wurzelballen der Pflanzen drückt er fest in die Erde und setzt sie sehr dicht. Er ist sich sicher, dass die Wurzeln sich keine Konkurrenz machen. Und nach oben haben die Pflanzen genug Platz, weil sie über den Kastenrand hinauswachsen können. Schließlich soll der Blumenkasten später ja auch üppig aussehen.
Nach dem Andrücken sorgt er noch für einen Gießrand, so dass später das Wasser in die Erde fließt und nicht über den Kastenrand. Temperaturen von minus ein oder zwei Grad halten diese Frühjahrsblüher aus; sollte es doch noch mal kälter werden, empfiehlt der Gärtner die Blüten nachts mit einem dünnen Vlies abzudecken: „Dann verlieren sie keine Feuchtigkeit, denn das macht immer die Frostschäden. Und am Vormittag, also wenn der Frost vorbei ist, kann man das lässig wieder auftun und das Ganze genießen.“

Kontakt

Bio Gärtnerei Christian Herb
Heiligkreuzerstraße 70
87439 Kempten im Allgäu
Telefon: 0176 20007250