Naturgarten Nisthilfe für Wildbienen
Nisthilfen für Wildbienen gibt es viele, doch nicht alle davon sind artgerecht. Wir haben uns angeschaut, wie sie beschaffen sein sollen, damit sie auch wirklich angenommen werden. Und worauf es beim Wildbienenschutz noch ankommt.
Vom Insektenland zum Wildbienenglück
Angefangen hat alles mit einem Acker. Gemeinsam mit ihrer Familie hat Judith Fejfar ihn Schritt für Schritt in ein Insektenland umgewandelt: Blüten bis in den Herbst, mehrere Totholzhaufen und ein Sandarium für bodenbewohnende Wildbienen. Diese Arten machen etwa 70 % unserer heimischen Wildbienen aus. Etwa 20 % der Wildbienen sind hohlraumbewohnend. Auch für diese Wildbienenarten wollte die Familie Nisthilfen anbieten.
Nachdem sie nach langer Suche auf geeignete Exemplare stießen, waren sie von diesen so begeistert, dass sie gemeinsam mit deren Erfinder eine Firma gründeten. Seither vertreiben sie die Nisthilfen, fertig montiert oder als Bausatz. Mit dem Ziel andere mit ihrer Leidenschaft für Wildbienen und naturnahes Gärtnern anzustecken.
Das Gehäuse
Da die Nisthilfen geschützt aufgehängt werden, kann man hier unbehandeltes Leimholz verwenden. Judith Fejfar setzt auf Fichtenleimholz. Andere Weichhölzer gehen aber genauso. Man sollte aber darauf achten, dass der verwendete Leim bienenfreundlich, lösungsmittelfrei, ohne Füllstoffe und frei von Formaldehydzusatz ist.
Damit die Nisthilfe gegen Regen geschützt ist, braucht sie ein Dach mit Überstand nach vorne. Gegen Vogelfraß sollte man zudem noch ein Gitter anbringen, am besten mit etwas Abstand zum Inneren, dass auch längere Schnäbel nicht durchkommen.
Auf einen Blick
- Leimholz (Leim frei von Lösungsmitteln, Füllstoffen und Formaldehydzusätzen)
- Dach mit Überstand nach vorne als Regenschutz
- Edelstahlgitter als Schutz gegen Vogelfraß
Die Füllung
Die Füllung imitiert die natürlichen Nistgelegenheiten von hohlraumbewohnenden Wildbienen. Diese graben sich ihre Nistgänge nicht selbst, sondern nutzen zur Eiablage, was sie finden und geeignet erscheint. Das können Käferfraßgänge oder abgebrochene Pflanzenstiele sein, aber auch viele andere in der Natur vorkommenden Hohlräume. Das ist auch der Grund dafür, warum Nisthilfen für Wildbienen, wenn sie artgerecht gestaltet sind, gut angenommen werden. Eine gängige Füllung sind Schilfröhrchen. Auch Bambusröhrchen kommen in Frage. Egal ob Schilf oder Bambus, beides sollte sauber gesägt und gegebenenfalls nachgeschliffen werden und die Röhrchen, bzw. der Abstand zwischen den Knoten, sollte mindestens 6 cm lang sein.
Der Durchmesser sollte sich zwischen 2 und 10 mm bewegen. Ebenso gut eignet sich Hartholz (Buche, Eiche, Birke) mit unterschiedlich großen Bohrungen. Die Löcher sollten gegen die Faser gebohrt sein und wie beim Schilf mindestens 6 cm tief sein, mit einem Durchmesser von 2-10 mm. Verwenden sollte man lieber mehrere kleine Klötzchen als einen großen. Große Holzstücke könnten reißen, so kann Feuchtigkeit eindringen und die Wildbienenbrut könnte verpilzen. Zwischen den Klötzchen außerdem unbedingt Abstand lassen, damit das Holz auf die Witterung reagieren kann.
Röhren und Hartholzstücke lassen sich gut miteinander kombinieren, man kann beispielsweise die Fugen zwischen den Klötzchen so groß machen, dass noch Schilf dazwischen passt, oder graphische Muster gestalten. Beides wird mit bienenfreundlichem Leim befestigt. Die Klötzchen an den Gehäusewänden, die Schilfröhrchen an der Rückwand und aneinander.
Auf einen Blick
Holz:
- Unbehandelte Hartholzklötzchen (Buche, Eiche, Birke), mit Dehnungsfugen verklebt
- Saubere Bohrungen, ggf. nachschleifen
- Gegen die Faser bohren, das beugt Quellen oder Reißen vor
Röhrchen
- Auf Länge geschnittene Schilf- oder Bambusröhrchen (mindestens 6 cm von Knoten zu Knoten)
- Auf saubere Schnitte achten, ggf. nachschleifen
Der richtige Platz
Aufgehängt werden sollte Nisthilfen sonnig und regengeschützt. Aber auch der beste Platz nützt nichts, wenn das Umfeld nicht passt. Soll heißen: wer sich eine Nisthilfe zulegt und möchte, dass diese dauerhaft besiedelt wird, muss unbedingt dafür sorgen, dass die Wildbienen ausreichen Nektar und Pollen finden. Gut klappt das mit entsprechenden Blumenwiesenmischungen aus regionalem Saatgut.
Kontakt
Wildbienenglück GmbH
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