Frischer Salat, auch bei Frost Kleingewächshaus mit Photovoltaik
Der Winter kann kommen, Hans Schmid aus dem oberbayerischen Schnaitsee wird dabei nicht auf frischen, selbstgezogenen Salat verzichten müssen, und wenn es noch so kalt wird. Er hat sich ein Gewächshaus mit beheiztem Hochbeet gebaut.
In einer Wanne aus Beton hat er eine Heizspirale verlegt, die er per Thermostat regeln kann. Die Wanne dient als Hochbeet für Salat und Radieschen. Die Erde kann Hans Schmid so – auch wenn es draußen Minusgrade hat – konstant bei 8 Grad halten: „Da bin ich schon stolz drauf, dass ich im Winter frischen Salat ernten kann.“
„Die allerschönsten Radieschen zu Weihnachten“
Die „schönsten Radieschen, die ich je hatte“, konnte er letztes Jahr zu Weihnachten ernten: „Wer sonst hat denn um die Zeit Radieschen?“, freut sich Hans Schmid über seine Konstruktion. Ein Jahr hat er an dem Gewächshaus gewerkelt. Das Fundament und das Hochbeet sind aus Beton, die Stützen aus Tannenholz.
Strom vom Dach
Stromverschwendung hat man ihm vorgeworfen. Doch die 80 Watt für die Heizung produziert Hans Schmid selbst – mit seiner Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Wohnhauses. Die leistet 208 KW, 25 davon kann er selbst verbrauchen. Da fällt die Gewächshausheizung nicht ins Gewicht.
Automatische Tröpfchenbewässerung
Einziger Nachteil: Wegen der Heizung neigt die Erde im Beet dazu, schnell auszutrocknen. Es muss also häufig gegossen werden. Um Staunässe zu vermeiden, hat er den Boden des Hochbeets leicht hängend konstruiert und Löcher in die Wanne eingelassen. So kann überstehendes Wasser ablaufen. Die Heizspirale ist zudem mit einer Bodenplatte vor Feuchtigkeit geschützt, wie sie auch für Fußbodenheizungen verwendet wird.
Im Gewächshaus wachsen auch Gurken und Tomaten. Sie werden mit einer Tröpfchenbewässerungsanlage versorgt, deren Wasserpumpe ebenfalls von der PV-Anlage gespeist wird. Demnächst will Hans Schmid noch Feuchtigkeitssensoren im Boden verbauen, so dass die Anlage automatisch die nötige Wassermenge errechnen kann.
Belüftung mit Gasdruck
Und wenn es zu warm wird, geht die automatische Belüftung an. Vier Lüftungsklappen hat Hans Schmid in das Dach des Gewächshauses gesetzt. Sie werden von Gas-Zylindern geöffnet. Wenn es warm wird, wird das Gas in den Zylindern erwärmt. Es dehnt sich aus und treibt pneumatisch einen Stab aus dem Zylinder, der dann die Lüftungsklappe öffnet. Wenn es kühler wird, zieht sich das Gas wieder zusammen, der Stab rutscht wieder in den Zylinder und die Klappe schließt sich.