Schaugarten in München Klimawandel-Garten
Der Klimawandel-Garten in München zeigt an verschiedenen Stationen, wie sich Städte mit Pflanzen gegen Staub, Trockenheit und Hitze wappnen können.
Pflanzen fürs Stadtklima
Geplant wurde der Klimawandelgarten an der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau. Insgesamt erwarten Besucherinnen und Besucher im Klimawandel-Garten 29 Beispiele, wie sich das Stadtklima verbessern lässt. Etwa, wie dafür Dachbegrünungen aufgebaut sein müssen oder wie durch begrünte Pflasterfugen Wasser versickern kann, damit bei Starkregen nicht alles in die Kanalisation fließt.
Die Grüne Wand
Projektbetreuer Florian Demling wird die Funktionsfähigkeit der Maßnahmen die nächsten Monate überprüfen und stellt uns einige davon vor, wie eine grüne Wand, auch „Living wall“ genannt. Dabei wurde eine Metallkonstruktion an der Fassade montiert. In dieser Konstruktion finden Töpfe Platz, in denen Wildstauden wachsen. Die Anlage solcher Wände ist kostspielig. Und da die Pflanzen keinen Bodenkontakt haben, kann das Wasser nicht von unten kommen. Bewässert wird das ganze automatisch von oben, das Wasser fließt Etage für Etage nach unten.
Fenstergärten
An der nächsten Station gibt es die „essbare“ Alternative zu Jalousien: Fenstergärten. Hier wurden Pflanzkästen vor einem Fenster montiert. Das Besondere: mit einem Seilzug kann man die Kästen, nach oben ziehen, und Gemüse und Kräuter direkt am Fenster ernten. Zeitgleich wird dabei das Fenster beschattet und die Pflanzen sorgen für Kühlung.
Klimaangepasste Pflanzungen
Angelika Eppel-Hotz ist gerade dabei, Stauden in einem Beet für die Pflanzung auszustellen.
Ein Beet, das so auch direkt neben einer viel befahrenen Straße bestehen soll. Dafür müssen die Pflanzen einiges abkönnen. Etwa Hitze, Trockenheit und Staub. Und es soll das ganze Jahr über gut aussehen und attraktiv für Insekten sein. Hier sollen unter anderem Astern, Katzenminze und Wolfsmilch wachsen.
Der Wiederbesuch im Klimawandel-Garten
Gut 3 Monate später ist Florian Demling erneut im Klimawandel-Garten, um zu schauen, wie sich die Pflanzungen entwickelt haben. Vor allem das Staudenbeet an der Straße. Die meisten Stauden sind gut eingewachsen und trotz Regen sind einige Hummeln im Beet unterwegs. Dieses Beet soll auch für Abkühlung in der Stadt sorgen. Ob es einen Kühlungseffekt gibt, kontrolliert Florian Demling mit der Wärmebildkamera. Auf der Anzeige liegt der Weg im roten Bereich, das Beet im blauen. Trotz der bei unserem Besuch milden Temperaturen, ist es im Beet 5 Grad kühler.
"Das heißt, durch die Grünflächen haben wir wirklich einen Kühlungseffekt und die sind besonders wichtig jetzt im Sommer. Wenn es heiß ist, hat jede Pflanze ihren Wert, damit wir ein angenehmes Stadtklima haben in der Zukunft."
Florian Demling
Der Klimawandel-Garten in der Ludwigstraße (Ecke Galeriestraße) am Landwirtschaftsministerium in München ist öffentlich zugänglich und soll zwei Jahre bestehen bleiben.