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Ökologisch-Botanischer Garten Präriegarten in Bayreuth

Der Präriebereich im Ökologisch-Botanischen Garten Bayreuth ist im Spätsommer in voller Blüte. Damit er so üppig blüht, steht im Februar eine spezielle Pflege an. Und die hat mit Feuer zu tun…

Von: Tobias Bode

Stand: 16.09.2022 10:09 Uhr

Ökologisch-Botanischer Garten: Präriegarten in Bayreuth

Von der Hochgras- zur Kurzgrasprärie

In der Hochgrasprärie sind Besucher kaum zu sehen. Auf nährstoffreichem Boden dominieren hier hohe Stauden und Gräser, wie das Gambagras (Andropogon gerardii). Je weiter es in den Prärien Nordamerikas gen Westen geht, desto trockener wird es.

Diesen Verlauf hat man im Botanischen Garten Bayreuth nachgebildet. Der Bereich der trockenen Prärie liegt in der vollen Sonne. Der Boden besteht aus 80% Sand und 20% Kompost. Der Boden ist durchlässig; gewässert wird hier nur bei Neupflanzungen.

"Das ist eben der große Vorteil dieser Vegetation, dass sie an ganz trockene, heiße Bedingungen angepasst ist. Je trockener, je wärmer, desto üppiger entwickelt sie sich."

Gregor Aas

Durch diese Bedingungen können unerwünschte Pflanzen hier nur schwer keimen. Und wenn, lassen sie sich gut aus dem Sandboden entfernen.

Keine Bäume in der Prärie– aber warum?

Prärien sind von Natur aus waldfrei und das hat mehrere Gründe. Zum einen zogen früher Bisons über die Flächen, die jeglichen Gehölzaufwuchs zurückgedrängt haben. Weiterhin ist es im Sommer sehr trocken, was für Bäume und Sträucher ebenfalls problematisch ist. Und nicht zuletzt kommt es immer wieder zu Bränden, nach denen sich die Gehölze nicht wieder regenerieren können, die meisten Stauden und Gräser aber schon. Und diese natürlichen Verhältnisse nimmt man sich in Bayreuth ebenfalls zum Vorbild.

Rückschnitt per Feuer

Im späten Winter, wenn der Boden feucht oder sogar gefroren ist, wird ein Teil der Präriebeete in Bayreuth abgebrannt. Sind die Pflanzenstängel ausreichend trocken, „läuft“ das Feuer so schnell über die Fläche, dass die empfindlichen Wurzeln der Stauden keinen Schaden nehmen. Nach Gregor Aas´ Erfahrung profitieren die Präriestauden sogar vom Feuer, da Konkurrenzpflanzen, die nicht an das Feuer angepasst sind, absterben.

In den trockenen Stängeln der Stauden können auch Insekten überwintern, daher wird nur ein Teil der Fläche abgebrannt. In den anderen Bereichen bleiben die Pflanzen stehen und werden später zurückgeschnitten. Und bis dahin bieten die Fruchtstände vieler Stauden Vögeln, wie beispielsweise dem Stieglitz, auch im Winter Nahrung. Im Mai zeigt sich, dass fast alle Präriestauden das Feuer problemlos überstanden haben und üppig wieder austreiben.

Kontakt

Ökologisch-Botanischer Garten der Universität Bayreuth
Universitätsstraße 30
95447 Bayreuth

Öffnungszeiten:

Freigelände
März bis Oktober: Montag - Freitag: 8 bis 19 Uhr, Samstag, Sonn- & Feiertage: 10 bis 19 Uhr
November bis Februar: Montag - Freitag: 8 bis 16 Uhr, Samstag, Sonn- & Feiertage: 10 bis 16 Uhr

Gewächshäuser (ganzjährig)
Montag - Freitag: 10 bis 15 Uhr, Sonn- & Feiertage: 10 bis 16 Uhr