Tropenhaus

Im Tropenhaus, einem der insgesamt fünf Gewächshäuser des Botanischen Gartens Linz, blühen im Juli die Seerosen. Nach Arbeit sieht das erstmal nicht aus. Doch bei näherem Hinsehen fällt auf, dass den Pflanzen Nährstoffe fehlen. Gärtner Harald Grömer sorgt für den nötigen Nachschub. Aus gepressten Kuhdungpellets und Hornspänen stellt er Düngerbomben her. Mit Wasser vermischt entsteht daraus eine knetbare Masse. Bevor er diese zu Knödeln formt, presst der Gärtner sie leicht aus und gießt das überschüssige Wasser ab. Da die Seerosen unterschiedlich groß sind und einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf haben, formt Harald Grömer Knödel in verschiedenen Größen. Nachdem die Düngerbomben ein paar Stunden in der Sonne trocknen durften, kann Harald Grömer sie ausbringen. Dazu versenkt er sie in den Kübel. So kommt der Dünger der Pflanze zugute und fördert nicht das Algenwachstum.

Alpinum

Der Botanische Garten Linz ist insgesamt 42.000 Quadratmeter groß. 3.000 davon beansprucht das Alpinum direkt neben den Gewächshäusern. Hier wachsen Alpinpflanzen in 14 Gruppen, geordnet nach Herkunft und Standort. Gepflegt wird dieser Bereich von Gärtner Mario Plöchl. Heute hält er Ausschau nach Saatgut. Bei Pflanzen wie dem Schweizer Schuppen-Löwenzahn in erster Linie, um ein zu starkes Ausbreiten zu verhindern. Aber auch, um das Saatgut in den Katalog für den Samentausch zu übernehmen. Denn ein wichtiger Teil der Arbeit Botanischer Gärten ist der Austausch miteinander.

Rosengarten

Im Rosengarten haben die Gärtner das Ziel, dass die Pflanzen durchblühen, im Sommer also keine Blühpause einlegen. Paradoxer Weise heißt das: die Blüten müssen weg. Denn der Rückschnitt fördert den Neuaustrieb. Gärtner Michael Büchner schneidet aber nie alle Blüten auf einmal. So stellt er zusätzlich sicher, dass immer etwas blüht. Außerdem gilt dieser Rosengarten als besonders duftend. Denn die Pflanzen werden hier nicht so tief zurückgeschnitten, wie man es aus anderen solchen Anlagen kennt und wachsen, soweit es geht, auf Nasenhöhe.

Die Blütenpracht lockt neben den Besuchern auch viele Insekten an. Darunter auch große Rosenkäfer und Trauer-Rosenkäfer. Letzt genannte treten hier seit ein paar Jahren immer häufiger auf. Wenn der Befall überhandnimmt und zu viele Blüten beschädigt werden, sammelt Michael Büchner die Käfer ab. Der Große Rosenkäfer steht ohnehin unter Schutz.

Wer Lust bekommen hat, sich den Botanischen Garten Linz selbst anzusehen, hat dazu ganzjährig Gelegenheit.