Waldgarten auf dem Balkon Dachgarten in Wien
Seit der angehende Landschaftsarchitekt Nico Tröbinger nach Wien, mitten in die Stadt, gezogen ist, ist sein Balkon sein Rückzugsort, sein Stück Heimat. Ursprünglich stammt der junge Gärtner aus dem waldreichen Tirol, war als Kind immer in der Natur unterwegs. Ein solches Stück Wald auf seinen Balkon zu holen, ist seit seinem Einzug das Ziel. Denn ein Waldgarten dient nicht nur der Optik, er hat viele Vorteile!
Bio-Klimaanlage für die Wohnung
Die Wohnung liegt in einem Mehrparteienhaus und hat große Fensterfronten. An heißen Sommertagen ist es schon morgens um 10 Uhr heiß auf den Balkonen des Hauses. Nicht so bei Nico Tröbinger. Sein 9 Quadratmeter großer Balkon ist mit 15 großen Kübeln bestückt. In diesen wachsen Bäume, Sträucher und Stauden.
Die Fensterfronten sind ab dem Frühjahr beschattet. Zudem verdunsten die Bäume Wasser und kühlen so die Umgebung. Selbst an heißen Sommertagen bleibt die Wohnung von Nico Tröbinger angenehm kühl. Mit einem Buch oder mit Freunden auf dem Balkon sitzen ist auch im Hochsommer kein Problem. Das Konzept des Studenten lehnt sich an den Aufbau eines Waldes an.
Waldgarten im Topf
Ein Wald gleicht einem Haus. Das Dach bilden die Blätter großer Bäume, sie beschützen und beschatten die darunter liegenden Stockwerke. Hier wachsen Sträucher und Stauden. Häufig mit Blütenschwerpunkten im Frühjahr, denn dann tragen die Laubbäume noch keine Blätter. Im Erdgeschoss des Waldes leben Farne und Moose. Sie bedecken den Boden wie einen Teppich, speichern Wasser und verhindern so das Austrocknen.
Dieses Prinzip hat der angehende Landschaftsarchitekt auf seine Kübelbepflanzung übertragen. Je ein großes Gehölz dominiert im Topf. Darunter ein Ginkgo und mehrere Japanische Fächerahorne. Unter den Bäumen wachsen Stauden wie Sterndolde, Japanisches Berggras oder auch Farne. Den Boden hat er Student mit Moos abgedeckt. Dieses wächst teilweise dort weiter und sorgt dafür, dass der Boden bedeckt ist. Jeder Kübel ist zudem mit Frühlingsgeophyten bepflanzt: Krokus, Schneeglöckchen oder auch Winterlinge bringen ab Februar bereits Farbe auf den Balkon. Im Sommer sieht man von diesen Pflanzen nichts, sie ruhen eingezogen im Wurzelbereich der Gehölze.
Tipps für den Waldgarten im Kübel
- Möglichst große Kübel verwenden, damit diese nicht so schnell austrocknen und die Pflanzen keinen Trockenstress haben. 40 cm im Durchmesser sollten die Gefäße mindestens haben.
- Geeignete Pflanzenkombinationen verwenden, die die gleichen Ansprüche an Boden, Wasser und Licht haben. Gute Erfahrungen hat Nico Tröbinger mit Japanischem Ahorn und Berggras gemacht.
- Moos oder Mulchmaterialien bedecken den Boden und verhindern vor allem im Sommer ein zu schnelles Austrocknen.
- Als Substrat eine Dachgartenmischung verwenden mit hohem mineralischem Anteil, denn diese Substrate bleiben lange in ihrer Struktur stabil und lassen ausreichend Luft an die Wurzeln und versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser.
- Für eine optimale Wasserversorgung hat Nico Tröbinger eine Bewässerungsanlage installiert, die sich individuell einstellen lässt. Überschüssiges Wasser kann ablaufen.
- Organische Langzeitdünger versorgen die Gewächse mit ausreichend Nährstoffen, ohne den Wurzeln zu schaden.
Kontakt
Nico Tröbinger
Email: n.troebinger@gmx.net