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Pflanzgefäße einmal anders! Pflanztaschen aus Wachstuch

Wachstuch kennt jeder, meist als kitschig-bunte Tischdecke für draußen. Doch das Material kann noch mehr. Brigitte Goss kreiert aus Wachstuch und alten Kleiderbügeln pfiffig-fröhliche Pflanztaschen!

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 18.08.2023

Pflanzgefäße einmal anders: Pflanztaschen aus Wachstuch

Aus Wickel- wird Pflanztasche!

Die Idee mit Wachstuch zu arbeiten entstand nach der Geburt von Enkelin Lima. Denn erst nähte Brigitte Goss Wickeltaschen und Wickelunterlagen, lernte dabei das stabile Wachstuch kennen und schätzen. Das Material ist witterungsbeständig, wasserfest und stabil – warum also nicht auch Taschen für Pflanzen nähen?
Gesagt, getan. Innerhalb von kurzer Zeit hat die Gärtnerin die passende Form und den passenden Aufhänger gefunden. Seither entstehen aus buntem Wachstuch immer neue Pflanzgefäße.

Schritt für Schritt zu Pflanztasche

Material
Wachstuch
Kleiderbügel
Büroklammern
Nähmaschine und Zubehör

Tipps von Brigitte Goss

Wachstuch ist ein rutschiges Material und unterscheidet sich in der Verarbeitung im Vergleich zu anderen Stoffen. Für die unterschiedlichen Nähmaschinenmarken sind entsprechende Spezialfüße erhältlich. Sie sind mit einer Spezialbeschichtung oder mit Rollen versehen, die das Gleiten verbessern. Wer nur selten mit Wachstuch näht, kann sich auch damit behelfen, einfach Backpapier auf die laminierte Fläche zu legen. Wer keine Nähmaschine besitzt, kann Wachtuchteile auch mit einer Heftzange zusammenheften. Dazu müssen die Ränder umgelegt werden. So können die verstärkten die Ränder nicht so schnell ausreißen.

Die Form

Kleiderbügel sind stabile Aufhänger für die Pflanztaschen und meist hat man solche Bügel zudem Zuhause. Die Pflanztasche gleicht deshalb in ihrer Form fast einem Hemd oder einer Bluse, nur ohne Ärmel.
Beim Zuschneiden gibt der Kleiderbügel die Breite vor. Die Länge ist variabel, zwischen 25 bis maximal 40 cm, sonst droht die Tasche unförmig und zu schwer zu werden. Ist die Form angezeichnet, geht’s ans Zuschneiden der beiden Seiten.

Das Pflanzloch

Auf der Vorderseite muss dann der Schlitz für die Pflanzen kommen. Dieser sollte nicht zu breit sein, da die Tasche sonst zu weit aufklappt und nach vorne hängt. Links und rechts deshalb 4 cm stehen lassen. Damit nichts ausreißt wird die Öffnung umgeschlagen und mit großen Zickzack-Stichen fixiert.

Die Tasche entsteht…

Dann geht’s ans Vernähen der beiden Seiten. Dazu die Seiten auf Links drehen und wie eine Stofftasche fixieren. Dafür aber besser Büroklammern verwenden und keine Stecknadeln. Denn Stecknadeln hinterlassen Löcher, sollten deshalb nur sparsam eingesetzt werden. Ist alles gut fixiert, geht’s ans Nähen. Dabei die Zick-Zack-Stiche nicht zu eng setzen, sonst besteht später die Gefahr, dass die Wachstuch-Tasche entlang der Naht aufreißt.
Wachstuch ist nicht so flexibel wie Stoff. Damit das Umdrehen besser klappt, schneidet Brigitte Goss die Kanten ein. Um die Tasche dann in ihre Form zu bringen, streicht man die Kanten von innen aus. Zwei Stücke Malervlies bilden eine Art Tasche in der Tasche. Der Filz sorgt für noch mehr Stabilität und dient zudem als Wasserspeicher. Sitzt das Innenleben aus Filz, fehlt nur noch der Kleiderbügel als Aufhängung.

Die Pflanzen kommen

Das Substrat zum Pflanzen hat Brigitte Goss selbst gemischt, aus Blumenerde, Kompost und viel Tongranulat. Letzteres ist leicht und kann viel Wasser speichern. Birnenmelonen, Balkontomaten und Walderdbeeren hat Brigitte Goss für ihre Taschen ausgesucht. Im lichten Schatten unter einem jungen Obstbaum aufgehängt, haben die Pflanzen den idealen Platz. Noch durchdringend angießen und fertig sind die bepflanzten Wachstuch-Taschen.

Stauende Nässe gibt es nicht. Überflüssiges Wasser oder Regen kann durch die Nähte ablaufen.