Garten als Apotheke Körperöl aus Kräutern
Rosen, Stauden, Kräuter – alles, was im Garten von Pascale Treichler wächst, hat einen Nutzen. Seit über 25 Jahren stellt die Kräuterexpertin ihre Körperpflegemittel selbst her. Besser und günstiger geht es nicht, davon ist sie überzeugt und hat uns eines ihrer Lieblingskörperölrezepte verraten!
Pflegen und Ernten!
Damit ihre Rosen möglichst lange blühen, putzt Pascale Treichler sie regelmäßig aus - und erntet dabei. Jedes Blütenblatt, das unversehrt ist, landet im Korb. Es sind vor allem historische und moderne Duftrosen, die hier im Kanton St. Gallen in der Gemeinde Eichberg im Garten von Pascale wachsen. Ihre Lieblingsrose steht direkt am Eingang, es ist die Kletterrose 'Jasmina'. Sie zeichnet sich durch einen besonders feinen und aromatischen Duft aus. Ihre Blüten sind ein Bestandteil des Körperöls, das die Gärtnerin heute herstellen will. Dafür erntet sie die Blüten bevorzugt am späten Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist, die Blüten aber noch nicht der Hitze des Sommers ausgesetzt waren. Den Rest der Blütenstände zerkleinert die Gärtnerin und lässt sie direkt unter den Rosen liegen. Dort verrottet das Grün und liefert im Laufe der Zeit Nährstoffe nach. Durch den regelmäßigen Schnitt bilden die Rosen immer neue Knospen und Triebe, so verlängert sich die Blüte- und Erntezeit. Erst im Spätsommer dürfen die Fruchtstände stehen bleiben, damit sich noch Hagebutten bilden können.
Urlaubsgefühle durch Lavendel...
...hat die Gärtnerin jedes Mal, wenn sie durch ihr 800 Quadratmeter großes Grundstück geht. Denn am terrassierten Hang steht eine ganze Reihe der Halbsträucher. Ab Juni beginnt die Ernte. Die Lavendel hat Pascale Treichler aus einem Frankreichurlaub mitgebracht. Über 20 Jahre alt sind die Pflanzen und blühen trotzdem Jahr für Jahr. Immer nur einzelne Pflanzen schneidet die Kräuterexpertin und dann gleich richtig. Das heißt nicht nur die Blüten landen im Korb, sondern auch die Triebe. Knapp Zweidrittel der Trieblänge kappt die Gärtnerin, so bleiben die Sträucher vital und kompakt. Durch den versetzten Schnitt bleiben zudem immer genügend Blüten für Insekten und Schmetterlinge.
Heilendes Beikraut?
Als letzten Bestandteil für ihr Öl sucht die Gärtnerin jetzt noch den stinkenden Storchschnabel. Er wächst überall im Garten wild und von den meisten Gärtnern unerwünscht. Denn lässt man diesen Storchschnabel aussamen verbreitet er sich überall in den Beeten. Da er allerdings wundheilende und hautpflegende Eigenschaften hat, lässt Pascale Treichler in ihren Beeten immer einige Pflanzen stehen. Sie füllen Lücken im Beet, dienen als Nahrung für Insekten und als wertvoller Bestandteil des Körperöls.
Tipps zum Körperöl herstellen:
- Blüten von Lavendel, Duftrosen und Stinkendem Storchschnabel - je zu gleichen Teilen
- Die Blüten sollen trocken und frei von Schädlingen oder Krankheiten sein.
- Nach der Kontrolle die Blütenblätter mit dem Messer zerkleinern und in ein Schraubglas geben. Das Glas sollte zu 2/3 mit Blüten gefüllt sein.
- Anschließend mit kaltgepresstem Olivenöl auffüllen. Die Kräuter sollten vollständig bedeckt sein.
- Das Glas in ein Wasserbad stellen und vorsichtig auf maximal 40 Grad für etwa 2 Stunden erhitzen.
- Danach durch ein feines Sieb oder eine Seidenstrumpfhose abseihen und in kleine dunkle Flaschen füllen.
- Die Haltbarkeit lässt sich am Mindesthaltbarkeitsdatum des Olivenöls abschätzen.
- Lagern sollte man das Körperöl am besten kühl und dunkel.
- Das Öl kann als Ganzkörperöl nach dem Baden und Duschen verwendet werden oder auch als Handpflegemittel nach der Gartenarbeit.
- Es pflegt, schützt, lindert Reizungen und hält die Haut geschmeidig.
- Wie bei allen Naturkosmetikrezepten sollte man das Öl erst vorsichtig ausprobieren und nicht gleich flächig auf dem Körper verteilen, um eventuell vorhandene Unverträglichkeiten auszuschließen.
Kontakt
Pascale Treichler
Eichbergstrasse 69
9453 Eichberg
Schweiz
Email: treichler.pascale@gmail.com