Exotisches Obst Baumtomate vermehren
Die Baumtomate oder Tamarillo stammt aus Südamerika und ist nicht frosthart. In Bayreuth überwintert sie mit anderen Kübelpflanzen bei etwa 18 Grad im hellen Gewächshaus. Gärtner Lukas Enders möchte die Baumtomate heute über Samen vermehren.
Baumtomate ernten
Mit der Tomate hat die Baumtomate geschmacklich nicht viel gemeinsam, allerdings gehören beide zu den Nachtschattengewächsen. Die Früchte der Baumtomate haben einen eher süß-sauren Geschmack. Lukas Enders verfeinert damit beispielsweise Salate oder Eis. Geben die Früchte auf Druck leicht nach, ist der Zeitpunkt für die Ernte gekommen.
Die Samen der Baumtomate
Für die Vermehrung muss der Gärtner die Samen aus dem Fruchtfleisch lösen. Denn die gallertartige Masse wirkt wie ein Keimschutz, damit die Samen nicht in der Frucht zu keimen beginnen. Die Samen landen daher in einem Sieb, flächig und mit Abstand zueinander. Dann alles mit Wasser abspülen. Um die letzten Reste der Hüllen zu entfernen, gibt Lukas Enders die Samen in Quarzsand. Mit dem Quarzsand reibt man nun die letzten Reste des Fruchtfleisches ab, wie mit einem Schmirgelpapier. Wieder alles in ein Sieb geben, gut durchspülen und die Samen eine Nacht trocknen lassen.
Die Aussaat erfolgt dann in ein nährstoffarmes Vermehrungssubstrat, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Nach dem Keimen sollte man die Pflanzen zügig vereinzeln, damit sie nicht ineinander wachsen. Die Samen nur leicht mit Substrat übersieben und alles mit Wasser anfeuchten. Zum Keimen brauchen die Samen jetzt eine hohe Luftfeuchte, die man beispielsweise mit einer übergestülpten, durchsichtigen Tüte erreicht. Bei 20°C sollten die Baumtomaten bald keimen.
Im Sommer ins Freie
Von Mai bis September stehen die 3000 Kübelpflanzen aus aller Welt im Freien. Das Ausräumen dauert mehrere Wochen, dabei werden die Kübel im Sandboden versenkt. So stehen sie stabil und heizen sich bei Sonne nicht so schnell auf. Bedeutet: weniger gießen. Ideal bei Pflanzen wie der Baumtomate, denn die verdunstet über ihre großen Blätter reichlich Wasser.
Das Ergebnis der Aussaat
Dezember. Vor 10 Monaten hat Lukas Enders die Baumtomaten ausgesät. Sie sind kräftig gewachsen. Der Gärtner hat sie in der Zeit mehrmals umtopfen müssen. Das ist auch jetzt wieder nötig. Die Wurzeln pressen sich bereits fest in den Topf. Hat der Gärtner die Pflanze aus dem Topf befreit, raut er den Wurzelballen mit einem Messer an. Das erleichtert der Baumtomate das Anwachsen im neuen Topf. Eine strukturstabile Kübelpflanzenerde versorgt die Baumtomate die nächsten Monate mit ausreichend Nährstoffen.
Noch zweimal wird er die jungen Pflanzen in größere Kübel umtopfen müssen, vermutet Lukas Enders. Dann geht es auch für den Baumtomatennachwuchs über die Sommermonate ins Freie.
Bis zu den ersten Früchten braucht aber es noch Geduld. Lukas Enders schätzt, dass sich nach etwa drei Jahren die ersten Blüten bilden und die ersten Baumtomaten erscheinen.
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