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Zwetschgenernte Rezept für Zwetschgen-Eis und -Amaretto

Währen der Zwetschgensaison Mitte bis Ende September ist Renate Hudak alle 2-3 Tage unterwegs, um die reifen Früchte von ihren Bäumen zu schütteln. Sie stellt daraus eine Art Amaretto und Eis her. Hier geht’s zu den Rezepten…

Von: Julia Schade

Stand: 30.09.2024

Zwetschgenernte mit Rezept für Zwetschgen-Eis und -Amaretto von Renate Hudak (Augsburg) | Bild: Julia Schade

Zwetschgenernte

Die Zwetschgenernte erstreckt sich bei Renate Hudak über mehrere Wochen. Zum einen reifen die Bäume zu unterschiedlichen Zeiten, zum anderen sind nicht alle Früchte an einem Baum auf einen Schlag reif. So ist sie immer wieder im Garten unterwegs, um einzelne Äste zu schütteln und die reifen Früchte aufzulesen.

Dabei sammelt die Gärtnerin alle Früchte ein. So fallen die Zwetschgen beim nächsten Mal nicht in den Matsch ihrer Vorgänger und bleiben sauber. Früchte, die vor 1-2 Tagen aufgeplatzt sind oder von Vögeln angepickt wurden, werden verwertet, sofern sie noch schön fest sind und die Ernte für Rezepte gedacht ist, für die man keine ganzen Früchte benötigt.

Fallbobst als Nahrung

Alle aussortierten Zwetschgen kommen auf den Kompost. Dort warten schon die ersten Admirale. Tagfalter, die sich jetzt im Herbst vor ihrer Wanderung in den Süden besonders gerne an Fallobst stärken. Aber auch Wespen und viele andere Insekten profitieren von den Früchten.

Lagerung

Einmal geerntet halten sich Zwetschgen nicht besonders lange. Renate Hudak lagert ihre Zwetschgen daher geputzt im Gefrierfach, Dazu wäscht und entsteint die Gärtnerin die Früchte, viertelt sie im Anschluss und schneidet dabei gleich alle unschönen Stellen aus. So kommen die Zwetschgen dann ins Gefrierfach und warten auf ihre Weiterverarbeitung zu Mus, Marmelade oder Kompott. Damit die Hände beim Verarbeiten nicht so klebrig werden, putzt Renate Hudak die Früche direkt aus einem Eimer mit Wasser heraus. So kann sie ihre Hände immer wieder zwischendurch von Fruchtfleischresten befreien.
Die Kerne der Früchte hebt sie auf für eine Art Amaretto. Dazu verwendet sie entweder frische Kerne oder getrocknete, die sie zuvor abgebürstet hat, damit sie nicht zu faulen beginnen.

Rezept: Zwetschgenkern-Amaretto

- Zwetschgenkerne frisch oder gewaschen und getrocknet
- Brauner Kandiszucker
- Zimtstangen
- Vanilleschote
- Korn/Vodka
- Schraubglas

Für ihren Zwetschgenkern-Amaretto gibt Renate Hudak die Kerne in ein Glas mit weiter Öffnung bis dieses zu gut einem Drittel gefüllt ist. Darauf kommen 2-3 Handvoll Kandiszucker, je nach gewünschtem Süßegrad. Dann noch zwei Zimtstangen und eine aufgeschnittene Vanilleschote dazugeben und alles mit dem Schnaps aufgießen. Der Amaretto darf dann 8 Wochen ziehen und sollte täglich geschüttelt werden. Danach alles abseihen, fertig!

Hinweis
Für den Amaretto unbedingt nur intakte Kerne verwenden und diese nicht beschädigen! Die Kerne enthalten Amygdalin. Ein sekundärer Pflanzenstoff, der in Verbindung mit Wasser zum einen fürs leckere Bittermandelaroma des Amaretto sorgt, zum anderen aber auch der Ausgangsstoff für giftige Blausäure ist. Diese kann der Körper in geringen Mengen entgiften. Wer einen Zwetschgenkern-Amaretto mit beschädigten Kernen ansetzt, läuft Gefahr, diese Mengen beim Verzehr deutlich zu überschreiten.

Rezept: Zwetschgeneis

- 300 g gefrorene Zwetschgen
- 2-3 EL Puderzucker
- Evtl. Fruchtsaft

Für das Eis die Zwetschgen antauen lassen, bis man sie gut pürieren kann, und mit etwas Puderzucker süßen. Mit etwas Glück passt die Konsistenz schon jetzt und es entsteht ein cremiges Sorbet. Ist das Ergebnis zu trocken, etwas Fruchtsaft dazugeben; ist es zu weich geworden, Kugeln formen und nochmal kaltstellen.

Kontakt

Renate Hudak
Am Neubruch 21
86199 Augsburg
Telefon: 0821 156794
Email: info@renate-hudak.de