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Interview mit Conny Kreitmeier Die Stimme vom Stimmungsbüro Kreitmeier

Bei SchleichFernsehen sorgt sie mit ihrer Band für Schwung: Conny Kreitmeier. Das Stimmungsbüro Kreitmeier ist immer zur Stelle und verleiht der Sendung mit ihrer einprägsamen Jinglemusik einen hohen Wiedererkennungswert.

Stand: 10.01.2019

Stimmungsbüro Kreitmeier | Bild: BR/Fabian Stoffers

Conny Kreitmeier ist die Frontfrau ihres gleichnamigen Stimmungsbüros. Temporeich und stimmgewaltig gelingt es ihr immer wieder aufs Neue zu überraschen und für Abwechslung in der Sendung zu sorgen.

SchleichFernsehen Stimmungsbüro Kreitmeier - Glei samma olle im Fernsehn

Frau Kreitmeier, wer steckt hinter Conny Kreitmeier?

Ein ganz normaler Mensch... Und zusätzlich geborene Münchnerin, die von der gelernten Handwerksbuchbinderin Anfang zwanzig zum Gesangs-, Musik- und Unterhaltungsprofi umgesattelt hat.
Neben meiner Bandleaderaufgabe beim Stimmungsbüro Kreitmeier bin ich aktuell festes Bandmitglied in der Oberkrainer-Rockkapelle The Heimatdamisch (Gesang und E-Gitarre) und Jazzvocalistin in der Modern-Jazz-Formation, dem Franz-David Baumann Quintett.
Seit vielen Jahren arbeite ich auch "hinter den Kulissen", z.B. als Studiomusikerin oder als Gesangsdozentin, derzeit an der New Jazzschool e.V. München.

Was bedeutet „Stimmungsbüro“?

damaliges Tourplakat

Während der vielen Jahre meiner Bühnenarbeit bin ich mit so manch skurrilen Anfragen als Künstlerin konfrontiert worden, dass ich auf die Idee kam, ein imaginäres Bookingbüro unter diesen Namen aufzumachen, nur um zu sehen, wer alles so bei einem „Stimmungsbüro“ anruft und welche Wünsche und Aufträge so auf einen dann zukämen.
Als ich dann vor einigen Jahren für einen etwas spontanen Auftritt auf einem Festival eine passende Band zusammenstellte, musste ich für die Werbung auch schnell einen Bandnamen parat haben. Ich entschied mich kurzfristig für den Namen Stimmungsbüro Kreitmeier. Von 2007 bis 2013 führte ich mit der damaligen Formation ein eigenes konzertantes Musikprogramm auf.
Seit 2014 spielt eine neue Besetzung unter diesem Namen ausschließlich die Musik für SchleichFernsehen.

Was ist die Herausforderung einer Jingle-Band bei SchleichFernsehen?

Man hat nur wenige Sekunden pro Einsatz Zeit, muss aber sehr viele Dinge in z.B. nur 5 Sekunden vereinen können, wie richtige Töne/Tempo/Timing und natürlich Stimmung und Performance. Noch dazu müssen aktuell vier Bandmitglieder über diese Zeit das Gleiche denken und dann auch machen - und zwar „auf dem Punkt“. Und knackige, kurze und passende Musiken, die genau ihren Zweck erfüllen sollen, die müssen einem ja auch erst mal einfallen - und das meist sehr kurzfristig.

Sie sind die Bandleaderin. Ist das als Frau ungewöhnlich?

In der heutigen Zeit ist es immer häufiger zu beobachten, dass Frauen in der Musikwelt nicht nur singen und dabei schön aussehen. Ich habe viele tolle Musikschülerinnen, die auf dem besten Weg zu Bandleaderinnen oder Songwriterinnen sind und sehr gut ihre Instrumente beherrschen. Die Männerwelt, zumindest die jüngere Generation hiervon, hat sich an den höheren Frauenanteil mittlerweile gut gewöhnt.

Wann haben Sie mit dem Singen angefangen? Wer hat Ihr Gesangstalent entdeckt?

Singen musste ich, seit ich mit 15 Jahren eine Gitarre von meinem Vater bekam. „Wer spielen will, muss auch singen“, das war der Deal. Also habe ich mir übers direkte Singen keine zu großen Gedanken gemacht. Ich wollte ja Gitarre spielen. Und wenn ich nebenher da mitsingen musste, war das kein großes Ding. Also war der Gesang halt zunächst einfach eine Begleiterscheinung, die zum Instrumentspielen einfach dazugehört. Später, schon als E-Gitarristin in der Schul-Bigband, sang ich bei einer Abspaltung der Bigband, einer kleinen Dixielandband, sehr schrecklich - aber laut genug gegen die Blechbläser - die Dixielandhits mit und man behauptete, ich hätte Talent zum Singen. Ich glaube, es war zunächst einfach nur die Lautstärke, die beeindruckte.

Erinnern Sie sich an Ihren allerersten Auftritt?

Conny Kreitmeier beim Spagat-Training

Ja klar, das war das Nikolauslied mit den gefühlten 50 Versen, das ich für meine Oma, die ca. 150 Verwandte zu ihrem 60. Geburtstag eingeladen hatte, alleine vorsang. Ich - damals sieben Jahre alt - weiß noch, wie heiß ich auf meinen ersten Auftritt am Abend war. Endlich durfte ich „was vormachen“. Und zusätzlich hatte ich für die Schlusspose einen Spagat eingeübt.

Gab es schon mal eine schlimme Bühnenpanne?

Jawohl, so einige. Die meisten davon waren aber nicht wirklich schlimme Pannen, sondern eher willkommene Überraschungen, aus denen man sich dann einen sehr lustigen Bühnenabend gemacht hat. Einmal gingen die Verstärker auf der Bühne kaputt. Daraufhin fragte ich, ob im Publikum jemand ist, der heute Abend zufällig einen Lötkolben mit dabei hat und auch zufällig einen Verstärker reparieren kann. Und es kamen dann doch tatsächlich zwei Herren auf die Bühne, die - während wir weiterspielten und improvisierten - in aller Ruhe den Verstärker auf der Bühne auseinandergebaut und dann wieder in Ordnung gebracht haben. Die Reparatur haben wir wunderbar und kreativ in unsere Musik-Show eingebaut.


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