Kunst, Kultur und Unterhaltung 2021 "Klappe ab!"
Bei "Klappe ab!" geht es um Kunst, Unterhaltung und aktuelle Kulturangebote. Wie lief es 2021 trotz Corona für gehörlose Künstlerinnen und Künstler in Deutschland? Wie erging es den Kreativen im Ausland? Sehen statt Hören-Moderator Ace Mahbaz ist zum zweiten Mal ein unterhaltsamer Streifzug durch Kunst und Kultur der Gebärdensprachwelt gelungen.
Wenn der schwedische Comedian FlowTV zufällig in Berlin unterwegs ist und Sehen statt Hören gereade an einer Sendung wie "Klappe ab" arbeitet, ist klar was passiert: Es wird gemeinsam gedreht! Nicht nur mit Florian Tirnovan alias FlowTV für Sehen statt Hören.
Nein! Dann springt auch ein Video für den Kanal des schwedischen Comedian heraus. FlowTV hat immerhin auf Facebook über 50.000 Abonnenten und auf Instagram über 20.000 Follower. Die meisten seiner Fans leben in Amerika, die zweitgrößte Fangemeinde hat FlowTV in Deutschland.
"Mir ist wichtig, dass Gehörlose auch selber erkennen, dass wir etwas Besonderes sind oder besser gesagt, ich will auch die nicht so einfachen Seiten humorvoll darstellen. Zum Beispiel: 'Was, du hast etwas nicht gehört?' Man kann daraus auch einen Spaß machen und muss Gehörlose nicht immer bemitleiden. Das ist nicht meins. Ich will, dass das auch bei uns geht."
Florian Tirnovan alias FlowTV
ViFest, DEGETH-Festival, Clin d’Oeil?
Die großen kulturellen Highlights haben auch im zweiten Jahr der Pandemie nicht stattgefunden: kein ViFest, kein DEGETH-Festival, auch das Clin d'Oeil in Frankreich konnte nicht wie geplant stattfinden - allerdings fand das Veranstalter-Team von Cinésourds dort eine andere Form mit weniger Besuchern: die Factory Party.
Die Maßnahmen in Frankreich ließen es im Juli zu, eine Veranstaltung mit maximal 750 Besucherinnen und Besuchern durchzuführen. Es gab ein Abendprogramm, Vorträge, auch der WFD Präsident Joseph Murray hielt einen Vortrag darüber, wie man sich für die Gebärdensprache einsetzen kann. Es gab Aufführungen. Und: Partystimmung!
Simon Kläger aus Deutschland hatte dort einen Auftritt mit seiner Feuershow. Für Sehen statt Hören hat er eine Kamera mit eingepackt und Eindrücke gesammelt:
Das Team von Cinésourds wird im nächsten Jahr das 10. Clin d’Oeil organisieren. Ursprünglich war es ein kleines Event, inzwischen hat es sich zum weltweit größten gebärdensprachlichen Kunst- und Kulturfestival entwickelt.
Fashion-Ausstellung & Meseum-Signers
Die richtigen Klamotten zu tragen, ist vielen wichtig. Das Outfit soll zum Ausdruck bringen, wer wir sind. Dabei schauen wir gerne auch dahin, was aktuell in der Mode Trend ist. Das war schon immer so. Im Landesmuseum Stuttgart läuft gerade eine Sonderausstellung zum Thema Fashion und Mode.
Sie bietet Einblicke darüber, was Mode ausmacht. Es werden viele Facetten gezeigt - von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Und das Besondere für Gehörlose: Es gibt einen Videoguide in Gebärdensprache, auf den jeder Besucher mit einer kostenlosen App zugreifen kann. Birgit Fehn und Martina Odorfer haben inhaltlich bei der Entwicklung mitgearbeitet und sind auch die Signer im Videoguide.
Ein ähnliches Projekt gibt es in München schon seit 2019: Die "Museum Signers" bieten für andere Gehörlose Führungen in Gebärdensprache in rennomierten Museen wie den Pinakotheken oder dem Lenbachhaus an. Der Gehörlosenverband München & Umland, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen und dem Kulturreferat der Stadt München haben dieses Projekt ins Leben gerufen. Ausführliche Informationen darüber gibt es vom GMU.
Die Kunst der visuellen Botschaften
Sehen statt Hören-Moderator Ace Mahbaz möchte noch eine Künstlerin "besuchen". Sie hat in Deutschland und in anderen europäischen Ländern gelebt, ursprünglich kommt sie aus Italien, inzwischen hat es sie nach Südamerika verschlagen, nach Mexiko. Per Video kommt Ace Majilina und ihren Wandmalereien, ihren "Murals", sehr nah.
"Mit Murals zeigt jeder Künstler Bilder, die er interessant findet. Es können zum Beispiel Themen sein über Gewalt oder soziale Themen oder etwas über Solidarität. Also ganz verschiedene Sachen. Auch etwas über Geschichte kann gezeigt werden, damit Leute, die diese Malereien sehen, sich ein Bild machen können und die Botschaften verstehen und mitnehmen."
Majilina
Wie ist es ihr in dieser schwierigen Zeit ergangen? Zurück nach Europa konnte sie nicht, weil alle Grenzen zu waren - doch wie hat sie sich während der Pandemie in Mexiko durchgeschlagen?
Klicken Sie sich rein, in die aktuelle Sendung von Sehen statt Hören!