Susanne Genc liest für Kinder "Heinrich will brüten"
In dieser Geschichte von Anette Thumser und Nikolai Renger stellt ein kleiner Hahn fest, dass es gar nicht so leicht ist, allen zu zeigen, dass Jungs und Männer genauso gut auf Kinder aufpassen können, wie Frauen und Mädchen. Das bringt Susanne Genc auf die Idee, alten Rollenbildern etwas auf den Grund zu gehen und mal zu kucken, wie das Papas von heute so machen. Und natürlich liest sie dann das Buch in Gebärdensprache vor.
Durch ein umgedrehtes Fernglas kuckt Susanne Genc in die Vergangenheit. In den 1960er, 70er, 80er Jahren und sogar noch später war es völlig normal, dass sich Frauen allein um Kinder und Haushalt gekümmert haben. In die Arbeit ist da nur der Mann gegangen. Wenn der Familienvater dann daheim war, hat er sich's gemütlich gemacht, Zeitung gelesen, entspannt.
Es war damals ganz selten, dass eine Frau und Mutter vollzeit im Berufsleben steht und sogar "typische Männerberufe" als Ärztin, Pilotin oder gar Kanzlerin ausübt.
Und wie ist das heute?
Im KL!CK Kindermuseum Hamburg trifft Susanne Genc auf zwei 'moderne' Papas.
David und Matthew teilen sich alle Aufgaben mit ihren Partnerinnen: Geld verdienen, Kinder hüten und die Jobs Zuhause.
Eigentlich nichts besonderes, oder? Es gibt doch keine geschlechterspezifischen Rollenbilder mehr? - Immerhin haben wir seit 2005 eine Frau an der Spitze Deutschlands und bei ihr daheim übernimmt der Mann die Wäsche. Die meisten Kinder haben berufstätige Mamas. Frauen operieren, sind Automechanikerin oder sitzen im Feuerwehrauto - genauso wie Männer. Aber ist es auch selbstverständlich, dass die Papas dann daheim mit anpacken?
Laut statistischem Bundesamt helfen nur 30 % aller Männer täglich im Haushalt, während das gleiche 70 % aller Frauen tun.
Zeit also, Kindern ein Buch vorzulesen, das zum Nachdenken anregt.
Die Geschichte in der Geschichte
Der kleine Heinrich soll in Papas Krallenabdrücke treten - im Moment interessiert er sich aber viel mehr für die flauschigen Küken. Um die möchte sich Heinrich viel lieber kümmern, als das laute Krähen zu lernen. Es kostet ihn sehr viel Überzeugungsarbeit, ehe ihm die Großen wenigstens einen Versuch gestatten. Und siehe da: Heinrich kann das, was Mama eigentlich immer macht, hervorragend. Und ganz nebenbei lernt er auch laut zu krähen. Am Ende ist Heinrichs Papa sehr beeindruckt und stolz auf seinen Sohn. Denn der kann nunmal jetzt alles.
Geschrieben und illustriert haben "Heinrich will brüten" Anette Thumser und Nikolai Renger.
Susanne Genc liest "Heinrich will brüten" in gewohnt zauberhafter Weise in Gebärdensprache vor. Kindgerecht hinterfragt sie verstaubte Ansichten. Diese Sehen statt Hören-Sendung ist für die ganze Familie und schon ab Kindergartenalter geeignet.