Traditionelles Schmiedehandwerk Immer ein Eisen im Feuer
In einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern findet Sehen statt Hören-Moderatorin Anke Klingemann die Werkstatt von Bernd Cartarius. Dort darf sie direkt selbst ran. Wie schwer der Beruf des Schmieds ist, wird schnell klar. Und auch, dass es ein Kunsthandwerk ist.
Als Kunstschmied und Metallbauer sind Feuer und Amboss seine wichtigsten Arbeitsmittel. Besonders wirksam ist die Glut bei ungefähr 1000 Grad.
Mit einfacher Grillkohle geht das natürlich nicht, dafür muss Bernd Cartarius Spezielle nehmen. Seiner Schnupper-Praktikantin Anke Klingemann verrät er ein offenes Geheimnis: Er besitzt noch einen Restbestand alter DDR-Kohle, von deren herausragender Qualität er überzeugt ist, weil sie sehr lange nachglüht.
Schweißtreibende Arbeit
Anke bemüht sich bei ihrer Lehrstunde und begreift schnell: Eisen ins Feuer, extra anheizen, dann schnell mit dem Hammer bearbeiten. Doch was in der Theorie klar ist und in der Praxis beim Meister spielend leicht aussieht, will bei ihr so gar nicht gelingen. Natürlich mangelt es ihr an Technik und Erfahrung, aber auch an Muskelkraft.
Umso beeindruckender wirken die Arbeiten von Bernd Cartarius, die er für die Kirche hergestellt hat: Drei Meter hohe Rundbögen aus Volleisen. Außerdem stellt er heute noch ein Friedhofstor fertig. Anke begleitet ihn zur Montage. Das schwere Kunsthandwerk müssen mehrere Männer gemeinsam anpacken und aufstellen.
Liebhaberstücke
Bernd Cartarius hat aber auch ein Händchen für die kleineren, filigranen Stücke. Oder auch für Alltagsgegenstände, wie einen schmiedeeisernen Feuerkorb. Privat plant er, einen seltenen Oldtimer, ein Feuerwehrauto aus dem Jahr 1963, zu restaurieren. Und zum Abschalten setzt er sich auf sein altes Jawa-Motorrad und fährt durch seine wunderschöne Heimat, Mecklenburg-Vorpommern.
Außerdem Thema in der kommenden Sendung:
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Am Donnerstag vor Ausstrahlung gibt es wie immer die Sendung schon vorab online zu sehen.