Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag Katharina Schulze
Die Grünen sieht sie als "Regierungspartei im Wartestand". Trotz des schlechten Abschneidens der Grünen bei der jetzigen Bundestagswahl ist Katharina Schulze vom langfristigen Erfolg ihrer Partei überzeugt.

Gerade nach der Bundestagswahl wurde schnell klar: Ganz ohne die Grünen geht es auf Bundesebene nicht. Denn bei der Abstimmung über ein Sondervermögen und eine Reform der Schuldenbremse mit einem Gesamtvolumen von einer Billion Euro waren sie das Zünglein an der Waage. Trotz anfänglicher Kritik ist Katharina Schulze erleichtert, dass sich die Grünen am Ende doch noch mit Union und SPD einigen konnten. 100 Milliarden zusätzlich für den Klimaschutz sind dabei herausgekommen.
"Ich bin froh über diese Einigung. Wichtig für unsere Sicherheit und den Klimaschutz. Weniger Spielgeld für Einzelinteressen dafür Zweckbindung für Zukunftsinvestitionen. In Bayern muss es vorangehen bei der Wärmewende, Sanierung von Schulen und den kommunalen Wohnungsbau!"
(X, 14.03.25)
Kampf für politische Ideale
Schon als Schülerin ging Katharina Schulze für bessere politische Verhältnisse auf die Straße. Während eines Auslandssemesters in den USA machte sie Haustürwahlkampf für die Demokraten bei der ersten Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama
"Als überzeugte Transatlantikerin blicke ich mit Sorge auf die nächsten vier Jahre. Ich denke an die vielen Menschen in den USA, die Angst haben, wie es für sie persönlich weiter geht und was auf sie zukommt unter einem Präsidenten Trump. (…) Gleichzeitig wird uns in Europa gerade deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, eigenständiger und handlungsfähiger zu werden. Die Lösung kann da immer nur Europa united sein. Gemeinsam als Europa müssen wir eine Stimme in der Welt haben für Freiheit, Sicherheit und Demokratie."
(Facebook, 21.02.25)
Blitzkarriere bei den Grünen
Mit ihrer mitreißenden Art hatte die studierte Politikwissenschaftlerin einst auch die bayerischen Grünen schnell überzeugt. Noch als Studentin trat sie der Partei bei. 2013 wurde Katharina Schulze als eine der jüngsten Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt. 2017 folgte sie Margarete Bause als Fraktionsvorsitzende zusammen mit Ludwig Hartmann. Nach der Niederlage bei der letzten Landtagswahl 2023 beschlossen die bayerischen Grünen, mit einer über 20-jährigen Tradition zu brechen. Sie verabschiedeten sich vom Modell der Doppelspitze und wählten Katharina Schulze zur alleinigen Fraktionsvorsitzenden.
Frauenpower in der Politik
Die zweifache Mutter setzt sich dafür ein, dass Frauen in der Politik mehr Gehör und Einfluss bekommen. Die scheidende Außenministerin Annalena Baerbock ist für sie das beste Beispiel dafür, dass man es trotz Gegenwind bis ganz nach oben schaffen kann. Als fest stand, dass die Grünen nicht mehr der künftigen Bundesregierung angehören werden, schrieb Katharina Schulze anerkennend über sie bei „Facebook“:
"Du bist ein Role Model für mich. (…) Du gehst nämlich unbeirrbar deinen Weg - egal, was alle gesagt haben, egal, wie viele Vorurteile du dir als Frau, als Mutter anhören musstest, egal, wie viel sexistischer Müll über dich ausgeschüttet wurde. Das ist verdammt anstrengend. Danke, dass du so viele gläserne Decken für uns Frauen zertrümmert hast. Ich freue mich, wenn wir uns bald wiedersehen!" (Facebook, 05.03.25)