Was ist @asylauftraege?

@asylauftraege ist ein Twitter-Bot, der Großaufträge deutscher Behörden veröffentlicht, die im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern stehen und an private Firmen vergeben werden.

Was ist ein Twitter-Bot?

Auf den ersten Blick ist ein Twitter-Bot ein normaler Twitter-Nutzer, ähnlich wie @br_data oder @br_presse. Der Unterschied ist, dass hier kein Mensch twittert, sondern der Computer. Alle Tweets von @asylauftraege werden also automatisch abgeschickt. Das Wort „Bot“ ist die Kurzform von „Robot“, dem englischen Wort für Roboter.

Auf welche Quelle stützt sich der Bot?

Öffentliche Aufträge ab einer gewissen Größenordnung müssen EU-weit ausgeschrieben werden. Diese Aufträge werden in der öffentlich einsehbaren EU-Datenbank TED gesammelt, auf der der Bot beruht. Für verschiedene Auftraggeber gelten dabei unterschiedliche Schwellenwerte. Die meisten Aufträge im Bereich Asyl werden von Landesbehörden vergeben, die ihre Aufträge ab einem Volumen von 207.000 € veröffentlichen müssen. Die genauen Schwellenwerte hat das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht.

Warum bietet BR Data diesen Service an?

Der Staat ist darauf angewiesen, dass private Firmen für ihn Dienstleistungen übernehmen - auch und besonders in der Flüchtlingskrise. Firmen wiederum haben ein Interesse, Geld zu verdienen – das ist legitim. Wir möchten in diesem Bereich Transparenz schaffen: Jeder User soll sich informieren können, an welche Firmen große Aufträge vergeben werden. Die Daten sind in der TED-Datenbank öffentlich für jeden User erreichbar, wir filtern sie und bieten sie als Twitter-Feed an, dem man einfach folgen kann.

Wie funktioniert der Bot genau?

Die Datenbank TED erlaubt es, personalisierte RSS-Feeds zu erstellen, die auf speziellen Suchanfragen beruhen. In Falle von @asylauftraege sind das alle in Deutschland vergebenen Aufträge mit den Suchbegriffen „Asyl“, „Flüchtlinge“ oder „Erstaufnahme“. Datenjournalisten von BR Data haben ein Programm geschrieben, das diesen RSS-Feed regelmäßig ausliest und die Ergebnisse auf Twitter veröffentlicht.