Dass die Kirche nicht nur aus Geweihten besteht, sondern vor allem aus Laien und dass diese in ihrer Kirche auch gehört werden wollen, das zeigte einmal mehr der 99. Katholikentag in Regensburg. Ermutigt durch die Botschaft Papst Franziskus wurden brisante Themen diskutiert.

Die Rolle der Frau in der Katholischen Kirche, die Schwangerenkonfliktberatung, Kirche und Macht, Kirche und die Ökumene, Kirche und sexueller Missbrauch: alles Themen, die den Menschen schon lange unter den Nägeln brennen. Dafür stellten sich hochrangige Kirchenmänner wie der Münchner Kardinal Reinhard Marx oder der ehemalige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollischt, der Diskussion. Darüber hinaus stellten sich auch namhafte Politiker religiösen Fragen – sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Bundespräsident Joachim Gauck sprachen zur Rolle der Religion in unserer Gesellschaft.

Das gute Wetter kam spät, aber es kam

"Regens"burg machte am Beginn des Glaubensfestes seinem Namen alle Ehre. Der Gottesdienst zur Eröffnung fand bei strömendem Regen vor dem Regensburger Dom statt. Und auch in den Tagen danach wateten die Besucher mehr über die Campusmeile, als dass sie gingen.Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Zu den Konzerten der Wise Guys und von JAMARAM und der Bayern 3 Band kamen Tausende ins Stadion an der Regensburger Universität.

Keine richtungsweisenden Ergebnisse

Aber: bei all den fröhlichen Konzerten und spirituellen Treffpunkten blieb der Katholikentag ein verhaltenes Treffen – theologisch recht zurückhaltend und unentschlossen. Denn auch wenn beispielsweise beim Podium "Bischöfe beim Wort genommen - Frauen fragen nach" die Würdenträger zum Dialogprozess in der Kirche, zu Sexualmoral und auch dem Thema Wiederverheiratete Geschiedene Stellung beziehen mussten, zu wirklich richtungsweisenden neuen Ergenissen, die die Kirche in naher Zukunft umsetzen und damit verändern könnte, kam es nicht.