Respekt - Respekt


0

Quiz "Medien" Irgendwas mit ü

In unserem Quiz zum Thema "Medien" nehmen ein Geschasster und ein Journalist den Kampf auf und gehen an die Öffentlichkeit. Um welche Affaire geht es und wer war das Opfer?

Stand: 05.04.2018

Rotlichtviertel: Rote Herzen leuchten neben rotleuchtenden Laternen. | Bild: picture-alliance/Ulrich Baumgarten

Kaum zwei Wochen nach der größten Niederlage seines Lebens erschien der Geschasste im Büro eines Journalisten, den er flüchtig kannte. Der Mann hätte seine gewiss nicht kleine Pension in Frieden genießen können. Dann hätte er aber einen Makel mit sich herumtragen müssen, jedenfalls nach den Vorstellungen der damaligen Zeit.  Oder er könnte versuchen sich reinzuwaschen, aber das würde viel schmutzige Wäsche bedeuten, das war klar. Was sollte er tun? Der Geschasste und der Journalist nahmen den Kampf auf und gingen an die Öffentlichkeit.

Die Behörden waren aufgebracht und versuchten, das Opfer weiter bloßzustellen. Jemand, der behauptete, er könne die Schuld des Opfers darlegen, wurde auf Staatskosten aus der Schweiz in die deutsche Hauptstadt geflogen zum Treffen mit dem Bundesminister. Alles umsonst. Die Anschuldigungen brachen in sich zusammen. Es stellte sich heraus, worauf der Verdacht beruhte: auf Aussagen aus einschlägigen Etablissements, in denen sich ein paar Leute an irgendjemand mit ü zu erinnern glaubten. Das Opfer musste wieder eingestellt werden, der Bundeskanzler persönlich leistete Abbitte.

Wer war das Opfer?

Günter Kießling, Viersterne-General der Bundeswehr, wurde Ende 1983 in aller Eile vorzeitig verabschiedet. Gerüchte waren aufgekommen, Kießling sei homosexuell, was damals als Sicherheitsrisiko galt. Die Staatsgewalt hatte in Kölner Homosexuellen-Treffs recherchieren lassen und der eine oder andere hätte sich an jemand mit ü von der Bundeswehr erinnert. Das musste genügen um den General abzuschießen.

Kießling wollte das nicht auf sich sitzen lassen und wandte sich Anfang Januar 1984 an die Presse. Die Lächerlichkeit der Verdachtsgründe kam heraus, alle Anschuldigungen erwiesen sich als haltlos. Die Bundeswehr musste Kießling wieder aufnehmen.


0