Planet Wissen Gletscherschmelze - Klimawandel im Hochgebirge
Samstag, 27.06.2020
14:00
bis 15:00 Uhr
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
ARD alpha
2016
Moderation: Caro Matzko, Rainer Maria Jilg
Der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen ist einer der am besten erforschten Gletscher der Welt. Und dennoch sind die Wechselwirkungen des mächtigen Eiskörpers mit der Atmosphäre, sein Wasserhaushalt und das Zusammenspiel mit seinem Untergrund immer noch nicht vollständig verstanden. Eines aber scheint sicher: Die Geschwindigkeit, mit der der Gletscher heute schmilzt, hatte noch vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten. Der Vernagtferner wird in 30 Jahren verschwunden sein. Auch am Fuße des Großglockners schwindet das Eis rapide. Dort, wo noch vor einigen Jahren das Eis der Gletscherzunge lag, erstreckt sich heute eine unwirkliche Seenlandschaft. Solche Gletscherseen können gefährlich werden. Am schweizerischen Triftgletscher bohrten Geologen einen künstlichen Abfluss durch den Fels, um die Gefahr am immer bedrohlicher werdenden Triftsee zu bannen. Das Schmelzen der Gletscher bringt auch Risiken für Skigebiete, zum Beispiel am Kitzsteinhorn. Gondelbahnen und Lifte können kaum mehr im Eis verankert werden. Und seitdem das Eis des Gletschers die Steilwand unter der Gipfelstation nicht mehr stützt, kommt es dort immer wieder zu Felsstürzen. Forscher der Uni Salzburg wagten sich nun zum ersten Mal in die Randklüfte zwischen Fels und Eis vor. In einer bizarren Kulisse, zwischen meterhohen Eiszapfen und überfrorenen Felswänden installieren sie ihre Sensoren. Letztlich geht es darum zu prüfen, wie lange die Gipfelstation auf dem brüchigen Fels noch sicher ist.
Redaktion:
Jeanne Rubner