alpha-thema: Debattenkultur Zwischen Echokammern und Hate Speech 25 Jahre Tagesgespräch
Mittwoch, 25.11.2020
22:25
bis 23:10 Uhr
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
ARD alpha
2020
"Ist unsere Debattenkultur in Gefahr?" fragt Moderatorin Stephanie Heinzeller beim „alpha podium: Zwischen Echokammern und Hate Speech“. Im Rahmen des Zündfunk Netzkongresses feiert das Tagesgespräch, die werktägliche Call In-Sendung in Bayern 2 und ARD-alpha, mit dieser Diskussionsrunde 25. Geburtstag.
Im Münchner Volkstheater diskutiert das Publikum mit. Dirk von Gehlen, Leiter der Abteilung Social Media/Innovation bei der Süddeutschen Zeitung, plädiert dafür, „dass wir Menschen und Meinungen trennen, dass wir also sagen: Meinung ist ein Wettstreit darum, was eine gute Idee ist.“
Das sei die Grundidee von Demokratie. Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, die selbst schon von Hasskampagnen betroffen war, macht auf dem Podium klar, dass sie sich nicht einschüchtern lässt: „Es ist hier nicht die Aufgabe, dass ich leiser werde, sondern die Hasser und Hetzer müssen leise werden.“ Prof. Dr. Diana Rieger, Kommunikationswissenschaftlerin an der LMU München, gibt zu bedenken, „dass relativ wenige Menschen im Internet für relativ viel Hass verantwortlich sind.“
Eine Studie von 2018 zeige, dass ungefähr fünfzig Prozent der Hasskommentare auf Facebook auf 0,02 Prozent der monatlichen Facebook-NutzerInnen zurückzuführen seien. Zugeschaltet zum Gespräch ist Yascha Mounk, Politikwissenschaftler an der Harvard University. Er findet es wichtig, nicht „zu idealisieren, wie eine Debatte aussehen muss.“ Aber er zeigt sich auch zuversichtlich, dass Menschen letztlich „zu einer sinnvollen Meinung kommen können. Dieses Vertrauen sollten wir alle haben.“
Redaktion:
Eva Maria Steimle