ARD-alpha

Porträt Johannes Kepler, der Himmelsstürmer

Zwei Forscher, die aufeinander angewiesen waren: Tycho Brahe (Heiko Pinkowski, links) braucht Johannes Kepler (Christoph Bach), um die Daten seiner Himmelsforschung auszuwerten. | Bild: BR/Gruppe 5 Filmproduktion GmbH/SWR/Martin Christ

Samstag, 22.05.2021
20:15 bis 21:45 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
Deutschland 2020

Johannes Kepler gehört neben Galilei und Newton zu den Begründern der modernen Naturwissenschaft. Noch heute zählen seine Gesetze der Planetenbewegung zu den Grundlagen der Astronomie. Doch hinter seinen Entdeckungen steckt eine zutiefst dramatische Lebensgeschichte. Keplers Weg zum Weltruhm beginnt mit einem Schicksalsschlag. Im Zug der Gegenreformation wird der Protestant 1600 aus Graz vertrieben.

Schutz findet er in Prag am Hof von Kaiser Rudolph II., wo ihn der dänische Astronom Tycho Brahe in sein Forschungsteam aufnimmt. Brahe ist der bedeutendste Astronom seiner Zeit, Kepler steigt vom Provinzmathematiker ins Epizentrum der internationalen Topforschung auf. Er hat Zugang zu Brahes einmaligem Schatz empirischer Daten, und er wird, als Brahe überraschend stirbt, sein Nachfolger als „kaiserlicher Hofastronom“.

Kepler will die Daten und die damals gängigen Vorstellungen vom Kosmos in Einklang bringen. Dabei muss er jahrhundertealte Dogmen über Bord werfen, vor allem die Vorstellung von der Erde als Mittelpunkt des Universums. Nach und nach entwickelt er eine völlig neue Kosmologie, die Planeten erstmals als Körper beschreibt, die nach universellen Gesetzen um die Sonne kreisen. Ein jahrelanger Erkenntnisprozess – denn Intrigen der Brahe-Familie, persönliche Tragödien und historische Umwälzungen behindern seine Suche nach dem Bauplan des Kosmos

Redaktion: Andrea Bräu