Wie man eine Zigarre dreht und Gin herstellt
Donnerstag, 21.03.2024
21:00
bis 21:45 Uhr
- Untertitel
ARD alpha
2021
Die "Handwerkskunst!" entführt heute in die Welt der Genießer. Eine handgedrehte Zigarre und ein Glas Gin, gebrannt aus handverlesenen Kräutern: Handwerk bereichert unser Leben. Die beiden Flaschengeister der Brennmeisterin Christine Brugger heißen Ginn und Ginnie, eine männliche und eine weibliche Variante. Denn Frauen und Männer nehmen Geschmack unterschiedlich wahr. Christine Brugger, ausgebildete Sensorikwissenschaftlerin und Aromenforscherin, brennt auf dem Obsthof Brugger einen Gin, der exakt ihren sensorischen Vorstellungen entspricht. Der Demeterbetrieb nahe Friedrichshafen produziert seit 1973 biologisch-dynamisch, seit vier Generationen besitzt der Hof das Brennrecht. Christine Brugger hat diese Tradition des Obstbrennens weiter entwickelt: Mit wissenschaftlichem Background und handwerklichem Können arrangiert sie tasmanischen Pfeffer und Schafgarbe, bulgarische Rose und Angelika, insgesamt 22 Zutaten. Von diesen stammt ein Teil aus dem eigenen Garten und den Blühstreifen der Apfelplantagen, wird von ihr selber angebaut und geerntet. Auch der Tabak, den Monika Böhnert zur Zigarre dreht kommt aus heimischem Anbau. Wir besuchen die letzten drei Zigarrendreherinnen in der Ortenau, die diese alte Kunst noch von Hand professionell ausüben. Monika Böhnert und ihre beiden Kolleginnen sind stolz darauf, das alte Handwerk weiterleben zu lassen. Bis in die 1960er Jahre lebte jeder Dritte am südlichen Oberrhein vom Anbau der Pflanzen oder vom Verarbeiten zur Zigarre. Mit der Rippenseite nach oben legt Monika Böhnert das Tabakblatt auf den Tisch und spannt es mit beiden Händen an. Die Arbeit am Wickeltisch ist nur eine von drei Phasen in der Manufaktur in Lahr. Eine kleine Walze wickelt den Tabak in ein Tabakblatt. Dabei achtet Monika Böhnert beim Wickeln darauf, die richtige Spannung zu halten. Dass es dabei schief gewickelt ist, ist gewollt. Die richtige Menge ist Gefühlssache. Wie fest die Zigarre sein darf, auch. Beides gründet auf Erfahrung. Und prägt später den Genussfaktor beim Paffen einer Zigarre.
Redaktion:
Andrea Wich