ARD-alpha

Doku Frühjahr '48 · Die Spaltung Europas

In Litauens Wäldern kämpfen Partisanen gegen die Annexion durch die Sowjetunion. | Bild: BR/The Museum of Genocide Victims/WDR

Samstag, 11.05.2024
20:15 bis 21:45 Uhr

  • Untertitel

ARD alpha
2018

Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht Europa erneut an einer historischen Schwelle. Wird der Kontinent endlich dauerhaft Frieden finden? Werden sich die Hoffnungen der Menschen auf eine bessere Zukunft erfüllen? Aus den Alliierten von gestern sind die Feinde von heute geworden. Ein Eiserner Vorhang trennt Ost und West, Kommunismus und Kapitalismus. Es sieht so aus, als ob der Vorhang für lange Zeit abgesenkt bliebe. Die erste Hälfte des Jahres 1948 bringt entscheidende Wendepunkte: einen kommunistischen Putsch in Prag, die Festigung von Stalins Macht im Osten Europas, in Jugoslawien den Bruch zwischen Tito und Stalin und eine Krise in Berlin, die zu einer Machtprobe wird und die Welt an den Rand eines neuen großen Kriegs führt. Die Juden Europas finden eine neue Heimat in Israel. Das Frühjahr '48 wird noch jahrzehntelang nachwirken. ZeitzeugInnen wie der Franzose Marc Ferro, der Deutsche Günter Lamprecht oder die Russin Maja Turowskaja erzählen von ihren Erlebnissen im krisengeschüttelten Nachkriegsfrankreich, von der Hoffnung auf einen demokratischen Aufbruch in der Tschechoslowakei, vom Stalinismus in Moskau. Es gibt eine Phase der Euphorie im sozialistischen Jugoslawien und die Angst der Berliner, die gerade die Trümmer beiseite geräumt haben, vor einem neuen Krieg. Texte zeitgenössischer Autorinnen wie Anna Seghers und Simone de Beauvoir führen in diese Zeit der Unsicherheit und Orientierungssuche. Selten gezeigtes Archivmaterial zeigt ein Jahr, in dem entscheidende Weichen für die Zukunft des Kontinents gestellt wurden.

Redaktion: Gábor Toldy