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Streetphilosophy Besitz - alles meins!

Die vererbte Perlenkette mag nur noch ein paar müde Euro einbringen? Ronja selbst ist der alte Plunder aber mehr wert. Welche Dinge haben für uns Wert und warum? | Bild: BR/rbb/weltrecorder

Samstag, 17.08.2024
11:25 bis 11:50 Uhr

  • Video demnächst in der Mediathek verfügbar

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2018

Heute gilt Besitz oft als etwas Unmoralisches - und als Ballast. Aber weshalb sollte ich mein Herz nicht an Dinge hängen und mich an meinen Besitz binden? Im Süden Brandenburgs besucht Ronja den Schlossherrn Bardia Khadjavi-Gontard, der ein Rittergut und rund 2.300 Hektar Land sein Eigen nennt. Alles, was der pensionierte Rechtsanwalt besitzt, ist Teil seiner Identität und einer reichen Familiengeschichte. Er sagt: Besitz hat mit Sitzen zu tun. Wer Schloss und Ländereien besitzt, hat auch die Verpflichtung, da zu sein und sich darum zu kümmern. Aber warum teilen viele junge Menschen heute lieber, als dass sie sich ein eigenes Auto kaufen? Macht Besitz frei - oder müssen wir uns von ihm befreien, um wirklich frei zu sein? Philosoph Christian Uhle meint: Es macht in jedem Fall einen Unterschied, ob ich Besitz einfach nur anhäufe oder ob ich mich in ein Verhältnis zu ihm setze und ihn mit Leben fülle. Außerdem muss Besitz nicht zwingend materiell sein. Soziale Kontakte, ein guter Name und eine gute Bildung können sogar wertvoller sein. Bei Facebook, Instagram und YouTube hat sich längst eine ganz andere Währung etabliert. Was zählt, sind Follower, Klicks und Reichweite. Darüber spricht Ronja mit der Schauspielerin Nilam Farooq, die über Fashion und Lifestyle vloggt. Noch weniger greifbar ist der Begriff des geistigen Eigentums. Die Gebrüder Posin eignen sich immateriellen Besitz an, indem sie Gemälde berühmter Künstler fälschen. Kann mir etwas Abstraktes, wie eine Idee, überhaupt gehören?

Redaktion: Gábor Toldy