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alpha-geschichte Die Akte Pearl Harbor

Nachgestellte Szene: Der Spion Takeo Yoshikawa übermittelte in den Wochen und Monaten vor dem Angriff regelmäßig Berichte über den Status der US-Flotte von Hawaii nach Japan. | Bild: BBC/BR/Productions Handel (WMW) Inc. 2016

Nacht auf Sonntag, 15.09.2024
01:30 bis 02:15 Uhr

ARD alpha
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, Kanada 2016

Wusste die US-Regierung, dass ein Angriff auf Pearl Harbor bevorstand? Hätte der Tod der über zweitausend Opfer verhindert werden können? Kurze Zeit nach der verheerenden Attacke werden Admiral Kimmich und General Short der Öffentlichkeit als Schuldige präsentiert, die angeblich die Truppe nicht ausreichend vorbereitet haben. Doch neuen Informationen zufolge scheint die Wahrheit eine andere zu sein. Dem US-Geheimdienst war es gelungen, die Verschlüsselung der japanischen Nachrichtübermittlung zu knacken. Admiral Kimmich erfährt nach seiner Degradierung, dass es Informationen über einen geplanten Angriff auf Pearl Harbor gab, die ihm verheimlicht wurden. Als Kimmich Einsicht in die Unterlagen erbittet, wird ihm diese verwehrt. Am 25. November 1941 hatte Präsident Roosevelt sein Kriegskabinett zu einer Sitzung zusammengerufen. Er ging davon aus, dass die Japaner einen Angriff planen. Eine wenig präzise Warnung wird an alle im Pazifik stationierten Truppen ausgegeben. Als klar wird, dass Pearl Harbor das Ziel des japanischen Angriffs ist, gelingt es nicht, Admiral Kimmich rechtzeitig zu informieren. Eine Untersuchungskommission der Navy stellt fest, dass Admiral Kimmich aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Informationen keine Fehler gemacht hat. Tatsächlich war es Admiral Stark, der Admiralsstabchef der US-Navy, der die notwendigen Informationen nicht weitergeleitet hat. Nach dem Tod von Präsident Roosevelt beruft der neue Präsident Truman einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein. Kimmel wird keine Dienstpflichtverletzung mehr vorgeworfen. Trotzdem wird die Degradierung nicht zurückgenommen. In Kimmich wächst der Verdacht, dass eine größere Konspiration für die Ereignisse verantwortlich war. Er vermutet, dass der USA ein Grund geliefert werden sollte, um in den Zweiten Weltkrieg eintreten zu können. Auch nach seinem Tod kämpft Kimmichs Familie weiter für seine Rehabilitierung. Doch bis heute scheint es kein Interesse zu geben, die wahren Hintergründe und die unrühmliche Rolle leitender Militärs vor dem Angriff auf Pearl Harbor zu enthüllen. Die zweiteilige Dokumentation "Die Akte Pearls Harbor" untersucht, wie das US-Militär und die Regierung des Präsidenten Roosevelt in Admiral Husband Kimmel, dem Kommandeur der pazifischen Flotte in Hawaii, einen Sündenbock fand. Die Dokumentation zeigt, wie mit aller Kraft versucht wurde, die gewaltigen Fehler im Vorfeld des japanischen Angriffs zu vertuschen und wie die Karriere des vermeintlich verantwortlichen Admiral Kimmel brutal zerstört wurde. Interviews mit Geheimdienst-Experten, Ex-US-Admiralen und angesehenen Historikern, sowie bisher unveröffentlichte Dokumente und Briefe werfen ein neues Licht auf die Pearl Harbor-Tragödie. Kimmels Familie hat immer dafür gekämpft, die Degradierung von Admiral Kimmel rückgängig zu machen. "Die Akte Pearl Harbor" ist die Geschichte eines Mannes, der bereit war, sich für sein Land zu opfern.

Redaktion: Gábor Toldy