alpha-geschichte Die Schlacht im Hürtgenwald
Nacht auf
Sonntag, 27.10.2024
01:15
bis 02:00 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
ARD alpha
2020
Die „Schlacht im Hürtgenwald“ war eine der letzten Schlachten auf dem Weg zum Kriegsende. Im Herbst und Winter 1944/45 kamen in der Nordeifel geschätzte 25.000 bis 30.000 US-amerikanische und deutsche Soldaten ums Leben, unzählige wurden verwundet. Der Hürtgenwald, zwischen Aachen, Düren und Monschau gelegen, wurde für die dort kämpfenden Soldaten zum „Wald des Grauens“. Auch heute noch trifft man auf Spuren der Schlacht, auf Bunkerruinen, Munitionsreste, Stellungsgräben und Spuren von Panzerketten. Eine verwundete Landschaft, die von einem lange Zeit kaum bekannten Kapitel des Zweiten Weltkriegs erzählt. Für die US-Truppen war der „Hürtgen Forest“ das letzte Hindernis auf dem Weg zum Rhein und zum Ruhrgebiet. Doch die Entscheidung, im September 1944 ausgerechnet durch diesen dichten Wald vorzurücken, erwies sich als verhängnisvoller Fehler. Die Amerikaner schätzten das unwegsame Gebiet der Nordeifel völlig falsch ein. Sie verloren die Orientierung und die deutsche Wehrmacht verwandelte den Wald mit Schützengräben und Tausenden von Minen in eine regelrechte Festung. Dauerregen und Nebel, dann Schnee und eisige Kälte machten die Schlacht zu einem apokalyptischen Gemetzel. Der Schriftsteller Ernest Hemingway, der 18 Tage im Hürtgenwald an vorderster Front war, schrieb später: „Eine Gegend, in der es äußerst schwierig war, am Leben zu bleiben, selbst wenn man nichts weiter tat, als dort zu sein.“ „Die Schlacht im Hürtgenwald“ erzählt die Geschichte dieser Kämpfe. Die Dokumentation rekonstruiert die einzelnen Etappen der Schlacht und lässt die letzten noch lebenden Zeitzeugen zu Wort kommen, darunter der bekannte US-amerikanische Fotograf Tony Vaccaro, der US-Veteran James K. Cullen und der ehemalige Wehrmachtssoldat Paul Verbeek. Eindrucksvolle Original-Filmausschnitte aus US-Archiven lassen die bedrückende Realität der Kämpfe lebendig werden. Daneben erzählen Einheimische vom „Erbe“ der Schlacht, von der zerstörten Eifellandschaft der Nachkriegszeit und von den Gefahren, die von den unzähligen Munitionsresten im Boden ausgingen. Eine Dokumentation über die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges und über eine Schlacht, die in der deutschen Geschichtsschreibung lange Zeit kaum erforscht war.“
Redaktion:
Gábor Toldy