Sing! Inge, Sing! Der zerbrochene Traum der Inge Brandenburg
Freitag, 18.03.2016
21:00
bis 23:00 Uhr
ARD alpha
2011
Der Jazz in Deutschland hatte eine Stimme: Inge Brandenburg.
Geboren in Leipzig und aufgewachsen in schwierigen Verhältnissen in Nazi-Deutschland, war Inge Brandenburg es frühzeitig gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen. In der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders wird sie als beste europäische Jazzsängerin gefeiert, vom "Time Magazin" mit Billie Holiday verglichen und von Musikern auf Händen getragen. Doch das deutsche Publikum ignoriert die Begabung der herausragenden Jazzerin und die deutsche Plattenindustrie versucht, sie (erfolglos) auf Schlager zu reduzieren…
Marc Boettcher zeichnet in seinem Dokumentarfilm ein Frauenschicksal der 1950-er und 60er-Jahre. Er zeigt eine Zeit, in der es in Deutschland keinen Platz gab für selbstbewusste Frauen mit internationalen Träumen, mit dramatischem Interpretationsstil und einer emanzipierten Erotik. Die Geschichte dieser Karriere, die auch im Zeitalter der Castingsshows und Youtube-Präsenz nichts an ihrer Aussagekraft eingebüßt hat, wurde erst durch einen sensationellen Fund auf einem Trödelmarkt und dem daraus entstandenen, preisgekrönten Kinoporträt "Sing! Inge, sing!" wieder lebendig.
Sie hat viele Menschen beglückt, sie hat die Menschen nachdenklich gemacht und sie hat auch den Schmerz getroffen, den viele Leute mit sich herumschleppen. Sie war bedeutend. (Emil Mangelsdorff)
Sie war das, was man eine kompromisslose Jazz-Sängerin nennt. Und da war sie wirklich gut. (Udo Jürgens)
Ich krieg jetzt noch Gänsehaut, wenn ich nur dran denk. Ich hab die Frau angebetet. (Joy Fleming)
Sie war eine sehr schräge Person. Ich mochte sie gut leiden, weil sie so ungewöhnlich war, nach bürgerlichen Maßstäben einfach nicht messbar. (Klaus Doldinger)
Sie hat meine Seele berührt. Ich bin sehr glücklich, wenn man sich jetzt ihrer erinnert. Und auch spürt, nachspürt, wie war ihr Leben? Wie hing das alles zusammen? Denn sie ist eine hochinteressante, deutsche Künstlerin. (Fritz Rau)
Redaktion:
Eva Maria Steimle