Inklusion - gemeinsam anders
Freitag, 17.02.2017
21:00
bis 22:30 Uhr
- Audiodeskription
- Untertitel
ARD alpha
Deutschland
2011
Steffi - ein intelligentes Mädchen, das im Rollstuhl sitzt - und Paul - ein sportlicher, aber geistig zurückgebliebener Junge - werden in die neunte Klasse der Rousseau-Gesamtschule aufgenommen. Durch das neue Lernumfeld sollen die beiden - ebenso wie das Sozialverhalten der übrigen Schüler - gefördert und gefordert werden. Diese "Inklusion" ist ein vielversprechendes Projekt, eine Win-Win-Situation auf dem Papier. Doch was bedeutet sie tatsächlich für Steffi und Paul? Was für ihre Mitschüler? Für die Lehrer und Eltern?
Das Thema: Seit 2009 ist Deutschland an die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gebunden. Diese UN-Konvention fordert "Inklusion" auf allen Ebenen. Damit gemeint ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen. Das Thema Inklusion betrifft die Schulen, aber auch die Gesellschaft in all ihren Facetten. Gleichzeitig gibt es bisher nur wenig Erfahrungswerte. Toleranz und Empathie werden bei der Umsetzung vorausgesetzt, mögliche Folgen, z.B. eine Adjustierung des Unterrichts, jedoch nicht thematisiert.
Der Film: Die Inklusion von Steffi Harder und Paul Fischer an der Rousseau-Schule gestaltet sich schwierig. Klassenleiter Albert, der fest an das Programm glaubt, versucht alles Menschenmögliche. Doch die zynische Steffi tyrannisiert ihre Mitschüler verbal und gibt sich kaum Mühe im Unterricht - während Paul sich zwar anstrengt, aber wegen seiner langsamen Auffassungsgabe nur wenig erreicht. Zudem stellen sich sowohl überforderte Lehrer als auch besorgte Eltern gegen das Projekt. Sie glauben, dass Steffi und Paul andere, weiter fortgeschrittene Schüler in ihrer Entwicklung bremsen. Die Atmosphäre ist angespannt und das nicht nur in der Schule. Dann kommt es zu einem Zwischenfall.
Der Oscar-nominierte Regisseur Marc-Andreas Bochert ("Kleingeld", "Empathie"), der Bachmannpreis-nominierte Autor Christopher Kloeble und der mehrfach preisgekrönte Kameramann Andreas Höfer ("Nachtgestalten", "Sommer vorm Balkon", "Empathie"), erzählen das brandaktuelle Bildungsthema "Inklusion" als eine Geschichte von zwei behinderten Jugendlichen, die gleichzeitig auch zum Psychogramm eines idealistischen Lehrers, seiner Frau, sowie der betroffenen Eltern wird. Klar ist: Inklusion beschränkt sich nicht auf das Klassenzimmer. Der Film wählt ganz bewusst eine realistische, fast dokumentarische Herangehensweise. Im Fokus steht der Alltag der Menschen, in dem die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, zwischen Anspruch und Realität, zwischen Wollen und Können mitunter schmerzhaft zutage tritt. Florian Stetter ("Sophie Scholl - Die letzten Tage", "Nanga Parbat") spielt den jungen Lehrer Albert, Kirsten Block ("Helden wie wir", "Der Baader-Meinhof-Komplex") die ehrgeizige Direktorin Michaela. In weiteren Rollen treten auf: Julia Brendler ("Stauffenberg - Die wahre Geschichte", "Tatort"), Marie Gruber ("Go Trabi Go"), Peter Davor ("Tatort") und Ursina Lardi ("Das weiße Band"). Die beiden behinderten Jugendlichen spielen die Newcomer Paula Kroh und Max von der Groeben.
Besetzung
Rolle: | Darsteller/Darstellerinnen: |
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Steffi Harder | Paula Kroh |
Paul Fischer | Max von der Groeben |
Marie Teck | Sophie Schuberth |
Albert Schwarz | Florian Stetter |
Autor/Autorin:
Christopher Kloeble
Kamera:
Andreas Höfer
Regie:
Marc-Andreas Bochert
Redaktion:
Ulrike Lovett